Konkret habe die Süd-Tiroler Freiheit wissen wollen, wie viele Angestellte aus anderen Provinzen seit der Unterzeichnung des Abkommens 2017 nach Südtirol beordert worden sind. Die Post habe die Auskunft verweigert. Weil von Gewerkschaftsvertretern immer wieder die Arbeitsbedingungen angeprangert worden seien, habe die Süd-Tiroler Freiheit zudem in Erfahrung bringen wollen, wie viele Mitarbeiter in den letzten Jahren bei der Post in Südtirol kündigten. Auch hier keine Antwort. Außerdem sei gefragt worden, wie viele Mitarbeiter die Post insgesamt in Südtirol beschäftigt. Immerhin sehe das Abkommen mit der Post eine Personaldeckung von 110 Prozent vor. "Antwort? Fehlanzeige!", so die Süd-Tiroler Freiheit.
"Wo die Post antwortete, glichen die Antworten Grimms Märchen", so die Süd-Tiroler Freiheit weiter. Auf die Frage, wie viele Postangestellte in Südtirol über keinen Zweisprachigkeitsnachweis verfügen, antworteten die Postobersten, dass "alle Bediensteten im Besitz des jeweils vorgesehenen Zwei-/Dreisprachigkeitsnachweises" seien.
Für die Süd-Tiroler Freiheit seien die Antworten ein Affront: "Es ist nicht hinnehmbar, dass ein Betrieb, der mit Millionen von Südtiroler Steuergelder gefüttert wird, die Antworten an demokratisch gewählte Abgeordnete verweigert", kritisiert Stefan Zelger von der Landesleitung der Bewegung. "Wer zudem regelmäßig mit Postvertretern und Angestellten im Postzentrum Bozen zu tun hat, der weiß, wie es wirklich um die Zweisprachigkeit bestellt ist!"
Deshalb bekräftige die Süd-Tiroler Freiheit ihre alte Forderung, den Post-Grunddienst hierzulande endlich auf neue und solide Beine zu stellen: "Es genügt nicht, der Post jedes Jahr Millionen an Süd-Tiroler Steuergeldern zu schenken. Es braucht neue Wege, sei es durch internationale Verträge mit zuverlässigen Postanbietern, sei es durch den Aufbau einer eigenen Landespost", betont Zelger. "In zahlreichen autonomen Ländern Europas ist eine eigene Post längst Realität. So z.B. auf den Färöer-Inseln oder auf den Åland-Inseln. Das sollte dann doch auch im Land der ‚weltbesten Autonomie‘ machbar sein!"