Festivalprogramm 2021

südtirol festival merano . meran: Harmonie und Energie

Schon mit seinem ersten Konzert setzt das südtirol festival merano . meran 2021 Zeichen des Weltvertrauens und der Zuversicht: Am 22. August eröffnen die preisgekrönten Musikerinnen und Musiker der LGT Young Soloists unter der Leitung von Alexander Gilman das Festival mit Werken von Beethoven und Bruch bis Jenkins und Piazzolla.

Dem Ensemble LGT Young Soloists schließt sich an diesem Abend die Meraner Klarinettistin Andrea Götsch an, die zum Stammpersonal der Wiener Philharmoniker gehört. Die LGT Young Soloists sind weltweit einzigartig: Hochbegabte treten als Solisten auf, begleiten sich auf der Bühne gegenseitig und teilen somit ihre große Leidenschaft für Musik. Auch die übrigen 26 Konzerte, die in den Konzertreihen classic, barocco, colours of music, matinée classique, vox humana und young artists portrait auf dem Festivalprogramm stehen, bilden elegante Klangräume für Harmonie und Empathie.

Musik ist Lebensqualität – vor allem in der Thermen- und Gartenstadt Meran, die mit dem Kursaal über einen der schönsten Konzertsäle im Alpenraum verfügt. Herzstück des Festivals ist die Reihe "classic" mit zehn Konzerten: Nach seinem bejubelten Auftritt im vergangenen Jahr kehrt Lucas Debargue (Klavier) mit Bravourstücken wie Schumanns "Grande Sonate" Nr.3 und der ultra-virtuosen b-Moll-Fantasie von Scriabin nach Meran zurück (26.08). Die von Giuliano Carmignola als Violinist und Dirigent in Personalunion geführten Virtuosi Italiani servieren ein Barockmenü (30.08), das Baltic Sea Philhamonic unter Kristjan Järvi widmet sich Musik, in der Schwäne Hauptrollen spielen (03.09), das von Vasily Petrenko dirigierte Royal Philharmonic London und Julia Fischer (Violine) haben sich Beethovens Violinkonzert und die vierte Sinfonie von Brahms (06.09) vorgenommen und das National Philharmonic of Russia unter Vladimir Spivakov bringt den Cellisten Gautier Capucon mit und spielt Dvořáks legendäres Cellokonzert und Tschaikowskys fesselnde 5. Sinfonie (09.09).

Anschnallen bitte! Der Pianist Fazil Say und die Violinistin Patricia Kopatchinskaja haben leidenschaftliche Kammermusik von Schubert, Brahms und Janáček im Programm, wie man sie nur selten zu hören bekommt (13.09) und das Mahler Chamber Orchestra kombiniert mit Yuja Wang (Klavier) Klassiker von Bach und Haydn mit einem Konzert von Schostakowitsch (17.09). Das von Lorenz Nasturica-Herschcowici angeführte Mariinsky Stradivarius Ensemble mit den besten Streichern aus dem Mariinksy Orchestra St. Petersburg ehrt die Tango-Legende Astor Piazzolla mit einem argentinischen Gegenentwurf zu Antonio Vivaldis "Vier Jahreszeiten" (18.09). Leuchtende Sterne am Klassikhimmel: Das Abschlusskonzert am 19. September gestaltet das von Valery Gergiev geleitete Mariinsky Orchester mit der Suite aus "Romeo und Julia" von Prokofiev und der 9. Sinfonie ("Die Große") von Franz Schubert.

Perfektion und Energie: Auch die übrigen fünf Konzertreihen versprechen wieder musikalische Vielfalt und höchste Qualität. Das junge deutsche Vision String Quartet stellt sich in zwei Konzerten vor (young artists portrait, 23. und 27.08) – und kommt anschließend mit dem Publikum ins Gespräch. Die Tallis Scholars aus London präsentieren in der Pfarrkirche Niederlana spirituelle „Evergreens und demonstrieren wie einstimmige Lieder zu polyphoner Kunstmusik werden (vox humana, 31.08). In der Meraner Stadtpfarrkirche verbinden die "klassische" Band Spark und der Countertenor Valer Sabadus Barock und Minimal Music oder Chanson und Oper. Auf diesem wild-romantischen Streifzug durch Genres und Epochen stehen Saties "Engel" ebenso am Wegesrand wie ein Vivaldi-Concerto, ein Song des Tanzmetall-Sextetts Rammstein oder die Synth-Pop-Band Depeche Mode (mystica, 05.09).

Der österreichische Schauspieler Peter Simonischek ("Toni Erdmann") liest Joseph Roths Novelle "Die Legende vom heiligen Trinker". Die Österreichischen Salonisten umspielen den literarischen Text mit Soundtracks von Charlie Chaplin und Nino Rota sowie mit Chansons und Salonmusik von Edith Piaf bis Eric Satie, wie man sie früher in Tanzlokalen, Nachtclubs und Kaffeehäusern hören konnte (colours of music, 15.09). Mit vier Duetten aus Bachs "Dritten Theil der Clavierübung", einer Sonate, mit der Beethovens Spätwerk beginnt und Rachmaninoffs aberwitzig-furioser zweiten Klaviersonate zeigt Vadym Kholodenko in seinem Vormittagskonzert (matinée classique, 11.09) wie sich die spieltechnischen Möglichkeiten des Hammerklaviers in zwei Jahrhunderten Musikgeschichte entwickelt haben.

Harmonie und Empathie: Am 12. September dirigiert der walisische Komponist Sir Karl Jenkins im Kursaal den Chamber Choir of Europe und das Haydn Orchester von Bozen und Trient. Auf dem Programm steht an diesem Abend "The Armed Man - A Mass for Peace". In seiner Friedensmesse kombiniert Jenkins Elemente der christlichen Liturgie mit einer multikulturellen Textkollage, in der Kriegsdulder und Blutopfer zu Wort kommen. Was hilft gegen die "Blutgierigen"? Es ist wohl ganz einfach: Der Frieden ist immer die bessere Option.

 

 

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