Schottenrock und Tirolerhut

Süd-Tiroler Freiheit feiert Schottische Parlamentswahl

Am Donnerstag fanden in Schottland Parlamentswahlen statt, bei denen die Unabhängigkeitsbefürworter mit großer Mehrheit gewonnen haben. Für die beiden Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit Myriam Atz-Tammerle und Sven Knoll galten die Wahlen als richtungsweisend für die Einleitung eines neuen Selbstbestimmungs-Referendums. Die Süd-Tiroler Freiheit gratuliert daher ihrer Schwesterorganisation SNP - mit der sie zusammen in der Europäischen Freien Allianz verbündet ist - zum großen Wahlerfolg und Knoll und Atz-Tammerle kündigen an auch im Südtiroler Landtag die Selbstbestimmung wieder zum Thema zu machen. "Wenn Schottland erneut abstimmen darf, kann man Südtirol dasselbe Recht nicht länger verwehren", so die beiden Abgeordneten. Auch Stefan Zelger, Sekretär der Landtags- und Regionalratsfraktion, freut sich über den Wahlsieg der Unabhängigkeitsbefürworter in Schottland. Er unterstreicht, dass trotz Corona niemand im Wahlkampf am Thema Unabhängigkeit vorbeikam. "Der Ruf nach Freiheit ist nach dem Brexit lauter denn je!", so Zelger.

Die Süd-Tiroler Freiheit feiert den Sieg der Schottischen Unabhängigkeitsbefürworter. Bildausschnitt oben: Stefan Zelger, Bildausschnitt unten: Myriam Atz-Tammerle und Sven Knoll

Wenn die Schotten es machen, dann kann man auch den Südtirolern es nicht verwehren. Gemeint ist das Recht eines Volkes auf Selbstbestimmung. Schottland, so die beiden STF-Landtagsabgeordneten Myriam Atz-Tammerle und Sven Knoll, würden aufzeigen, dass die Selbstbestimmung ein reales Mittel sei, um frei und demokratisch über die eigene Zukunft zu entscheiden. "Bereits 2014 fand in Schottland ein Selbstbestimmungs-Referendum statt, bei dem damals noch eine knappe Mehrheit für den Verbleib im Vereinigten Königreich gestimmt hat. Nach dem Brexit und den schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise erlebt der Wunsch nach Unabhängigkeit nun immer größeren Zuspruch. Der klare Wahlsieg der Unabhängigkeitsbefürworter ist auch ein klarer Auftrag zur Abhaltung eines neuen Referendums", so die beiden Landtagsabgeordneten. 

Dabei habe die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon bereits angekündigt, bis Ende 2023 ein neues Referendum durchführen zu wollen. Südtirol, so Atz-Tammerle und Knoll, sollte daher genau beobachten, was in den kommenden Monaten in Schottland passieren würde. Die Entwicklungen in Schottland seien nämlich eine Blaupause für die Durchführung eines Selbstbestimmungs-Referendums auch in Südtirol. Für die Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit galten die Parlamentswahlen am vergangenen Donnerstag in Schottland als richtungsweisend für die Einleitung eines neuen Selbstbestimmungs-Referendums und nachdem die Unabhängigkeitsbefürworter mit großer Mehrheit gewonnen hätten, hätten die Schotten somit auch "Ja" zur Selbstbestimmung gesagt. Myriam Atz-Tammerle und Sven Knoll kündigen an die Selbstbestimmung auch im Südtiroler Landtag zum Thema zu machen. "Wenn Schottland erneut abstimmen darf, kann man Südtirol dasselbe Recht nicht länger verwehren", so die beiden Landtagsabgeordneten.

Auch der Sekretär der Landtags- und Regionalratsfraktion der Süd-Tiroler Freiheit, Stefan Zelger, freut sich über den Wahlsieg der Unabhängigkeitsbefürworter in Schottland. Auch für ihn rückt damit ein weiteres Unabhängigkeitsreferendum einen Schritt näher. "Die Süd-Tiroler Freiheit gratuliert der 'Scottish National Party' (SNP) - mit der sie in der Europäischen Freien Allianz verbündet ist - zum Triumph", so Zelger. Er stellt fest: "Die SNP konnte 64 Sitze erringen und ihren ohnehin riesigen Vorsprung um einen Sitz ausbauen. Es ist das beste Ergebnis in der Geschichte der SNP! Die Grünen, die sich ebenfalls dezidiert für die Unabhängigkeit Schottlands aussprechen, kamen auf 8 Sitze (+2). Die Befürworter der Unabhängigkeit vertreten damit den Großteil der Bevölkerung und haben mit 72 Sitzen die absolute Mehrheit im Parlament, die bei 65 Sitzen liegt. Hinzu kommt, dass das schottische Wahlsystem eine absolute Mehrheit sogar erschwert, da schwächere Parteien Ausgleichsmandate erhalten."

Stefan Zelger selbst war, wie er mitteilt, für den Landtagsklub der Süd-Tiroler Freiheit beim ersten Unabhängigkeitsreferendum im September 2014 als Beobachter in Schottlands Hauptstadt Edinburgh dabei und hat auch den heurigen Wahlkampf verfolgt: "Die Zustimmung zur Politik der regierenden SNP ist auch dank der Unabhängigkeitsthematik ungebrochen. Trotz Corona kam im Wahlkampf niemand am Thema Unabhängigkeit vorbei. Der Ruf nach Freiheit ist nach dem Brexit lauter denn je!"

Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon und ihre SNP, so Zelger, würden seit Monaten ankündigen, nach einem Wahlsieg und der Zustimmung des Parlaments, mit oder ohne Einwilligung Londons, ein Unabhängigkeitsreferendum in die Wege leiten zu wollen. Beobachter auf der Insel, so Zelger weiters, sprachen deshalb von einer der wichtigsten Wahlen seit der Devolution 1999, also seit es ein eigenes schottisches Parlament gibt. "Die Parlamentswahl war daher ein Plebiszit pro oder contra Unabhängigkeit. Und die Schotten sagten ganz klar Yes!", freut sich Zelger.

Wie die Süd-Tiroler Freiheit in ihren Aussendungen mitteilt wird sie die Entwicklung in Schottland weiterhin genau beobachten. Die Bewegung zeigt sich überzeugt davon: "Auf Dauer lässt sich der Wunsch eines Volkes nach Unabhängigkeit nicht unterdrücken!"

VOX News Südtirol / ts