Bei der letzten Sitzung des EVTZ, im Herbst 2020 in Stift Stams, hätten die Landeshauptleute noch großspurig angekündigt, dass es keine Corona-Grenzschließungen mehr geben werde und man intensiv zusammenarbeiten wolle. Nur wenige Tage später seien die Grenze geschlossen worden.
"Wo waren die gemeinsamen Initiativen der Europaregion Tirol für offene Grenzen? Wo waren die gemeinsamen Forderungen nach Reisefreiheit innerhalb der Europaregion Tirol? Wo waren die gemeinsamen Initiativen zu Verteidigung der Bürgerrechte, damit sich Familien und Beziehungspartner treffen dürfen? Es gab sie nicht." resümiert die Süd-Tiroler Freiheit.
Auch jetzt sei die Situation noch immer nicht zufriedenstellend. Wenn ein voll geimpfter Bürger aus Ost-Tirol seine Lebenspartnerin in Südtirol besuchen wolle, müsse er bei der Einreise einen negativen Test vorweisen, weil Italien die Impfung nicht anerkenne. Ein Nasenflügeltest, wie er in Südtirol durchgeführt wird und dort als Voraussetzung für den Grünen Pass gilt, reiche dafür aber nicht aus, weil Italien diesen für die Einreise ebenfalls nicht anerkennt. Vor dem Grenzübertritt müsse dann ein staatliches Einreiseformular abgeschickt werden und zudem eine Registrierung beim Südtiroler Sanitätsbetrieb erfolgen. Bei der Rückfahrt nach Ost-Tirol brauche es dann wieder einen negativen Test oder einen Impfnachweis und zusätzlich eine Registrierung. "Diese Beschränkungen haben mit einer Europaregion Tirol nichts mehr zu tun und sind reine Schikane", so die Süd-Tiroler Freiheit.
Der Landtagsabgeordnete Sven Knoll habe daher bei der heutigen EVTZ-Sitzung mit Nachdruck eine Abschaffung der Grenzkontrollen sowie der Test- und Registrierungsverpflichtungen eingefordert und stattdessen eine Vereinheitlichung der Corona-Bestimmungen innerhalb der Europaregion Tirol vorgeschlagen. "Das Vertrauen in die Europaregion Tirol kann nur durch eine vollständige Öffnung der Grenze und eine wirkliche Zusammenarbeit der Tiroler Landesteile wiederhergestellt werden", so Knoll abschließend.