Spanien hofft, den Höhepunkt der Krise bald zu überschreiten. "Wir sind bald da, wir wissen noch nicht genau wann, aber wir stehen vor dem Höhepunkt der Ansteckungskurve", sagte der Leiter der Behörde für Gesundheitliche Notfälle (CCAES), Fernando Simón.
Der Alarmzustand mit extremen Beschränkungen für die Bevölkerung war vor wenigen Tagen um zwei weitere Wochen bis zum 11. April verlängert worden. Die Experten sind zuversichtlich, dass die Ansteckungskurve sich bis dahin abgeflacht haben könnte. Simón betonte: "Verschiedenen Indikatoren zufolge stabilisiert sich die Krankheit. Es sind zwar vorläufige Daten, aber in einigen Regionen des Landes könnte der Höhepunkt schon überschritten worden sein."
Mehr als 12.000 Menschen und somit 17 Prozent aller Fälle seien bereits wieder gesund, erklärte Simón weiter. Etwa 40.000 Patienten mit Covid-19 müssen aber im Krankenhaus behandelt werden. Die Kliniken sind vielerorts völlig überlastet. Die am heftigsten betroffene Region bleibt Madrid, wo fast die Hälfte aller Todesfälle verzeichnet wurde, gefolgt von Katalonien.
Wegen der stetig steigenden Zahl der Toten wird nach Italien nun auch in Spanien das Militär beim Transport der Leichen helfen. Die Streitkräfte würden wegen des Fehlens verfügbarer Bestattungsinstitute während der Dauer des Alarmzustandes eingesetzt, schrieb das Gesundheitsministerium im Amtsblatt. Wegen der vielen Todesopfer war zuletzt bereits die Eishalle in Madrid zum Leichenhaus umfunktioniert worden. Spanien ist nach Italien das Land in Europa, das vom neuen Virus Sars-CoV-2 am heftigsten betroffen ist.
Zudem hat Spanien im Kampf gegen die Corona-Pandemie die vorübergehende Schließung aller "nicht lebenswichtigen" Unternehmen angeordnet. Alle Angestellten dieser Firmen sollten in den kommenden zwei Wochen zuhause bleiben, teilte Regierungschef Pedro Sánchez in Madrid mit.