"Seit seiner Gründung setzt sich unser Verband für eine dezentrale Versorgung mit Strom und Wärme aus erneuerbaren Energieträgern ein", erklärt SEV-Direktor Rudi Rienzner. Das gelte vor allem für die Bereiche Wasserkraft und Fernwärme. Die Fakten: Wasserkraftwerke lieferten 2020 knapp 16 Prozent der gesamten globalen Stromproduktion und damit mehr als alle anderen erneuerbaren Energieträger zusammen. In Südtirol setzt sich der SEV auch deshalb für einen umweltverträglichen Ausbau der Wasserkraft ein. Rienzner: "Ökonomie schlägt Ökologie? Das muss nicht sein". Beispiel Österreich: 60 Prozent der dort erzeugten elektrischen Energie wird heute in Wasserkraftwerken produziert. Angesichts der eigenen Klimaziele strebt Österreich jetzt eine nachhaltige Potenzierung der Wasserkraft an – mit Innovationen beim Kraftwerksbau und der Modernisierung bestehender Anlagen, der Vernetzung von Lebensräumen, der Ermöglichung der Fischwanderung, der Gewährleistung eines ökologischen Mindestabflusses oder der Reduzierung von Abflussschwankungen.
Stichwort Fernwärme: Auch der SEV spricht sich gegen die – von der Landesregierung geförderte – Verlegung von neuen Methangasleitungen in Südtiroler Bergdörfern aus. "Die Erzeugung von nachhaltiger Wärme in Biomassefernheizwerken ist in vielen Fällen sicher eine bessere Alternative", sagt SEV-Präsident Hanspeter Fuchs. So hat der SEV in enger Zusammenbarbeit mit dem SVP-Kammerabgeordneten Albrecht Plangger und dem SVP-Senator Meinhard Durnwalder erreicht, dass der so genannten "Superbonus" mit einem Steuerabzug von 110 Prozent auch auf alle Neuanschlüsse an die bereits bestehende Biomasse-Fernwärmeversorgung ausgeweitet wird. Rudi Rienzner: "Dank dieser Maßnahme können viele Bürgerinnen und Bürger ihre veralteten Dieselkessel und holzbefeuerten Anlagen durch die umweltfreundliche und kostengünstige Biomasse-Fernwärme ersetzen".