Sensibilisierungskampagne vor dem Muttertag

Sehnsucht Kind: Ungewollt kinderlos – und dann?

In Zusammenarbeit mit mehr als einem Dutzend Südtiroler Organisationen organisiert das Rittner Haus der Familie im Mai zum sechsten Mal die Sensibilisierungskampagne "MutterNacht". Dabei werden jeweils herausfordernde Seiten des Elternseins beleuchtet: Heuer geht es um den unerfüllten Kinderwunsch.

Jedes achte Paar in Südtirol ist von ungewollter Kinderlosigkeit betroffen, wie das Bildungszentrum “Haus der Familie" in einer Aussendung mitteilt. Die Erfolgschancen einer künstlichen Befruchtung sind nach wie vor begrenzt, Leidensweg, Druck und Enttäuschung groß. In der Öffentlichkeit wird kaum über künstliche Befruchtung gesprochen. Besonders in schwierigen Ausgangslagen müssen sich Paare auf einen langen und herausfordernden Weg zum Wunschkind einstellen. Nur bei jeder vierten befruchteten Eizelle,
die in die Gebärmutter eingepflanzt wird, kommt es zur Schwangerschaft und nur in zwei Drittel dieser Fälle wird ein Kind geboren. Mit den Versprechungen der modernen Medizin wächst die Verzweiflung jener, die alle Varianten der künstlichen Befruchtung erfolglos durchlaufen haben. Der seelische Schmerz ist enorm.

Die MutterNachts-Kampagne hätte aus drei Teilen bestehen sollen: einer Fachtagung am 8. Mai, einem Theaterabend am selben Abend und einem Aktionstag auf offenem Platz in Bozen am 9. Mai mit betroffenen Frauen und Männern, Fachleuten und KünstlerInnen.

Die Corona-Krise hat alles verändert. Die Organisatoren verlegen die MutterNacht auf Facebook, erzählen im Lauf der kommenden Woche (vom 4. bis 10. Mai) insgesamt zehn der 25 Geschichten von Betroffenen, die sie in einer Anthologie gesammelt und als gedruckten Band herausbringen. Am Aktionstag (9. Mai) werden zwei Diskussionsrunden organisiert – eine in deutscher Sprache (12 Uhr) und eine in italienischer Sprache (14 Uhr).

Geschichtensammlung: hier lesen

VOX News Südtirol / ja