Schon zu Ohren gekommen? 6 Übungen für Ihr Gehör

Haben Sie sich eigentlich schon einmal über Ihre Ohren Gedanken gemacht, nicht über ihre wunderhübsche Schneckenform, nein, vielmehr über Ihren Gehörsinn? Wahrscheinlich sind wir nur dann ganz Ohr, wenn wir einmal nicht mehr so gut hören, oder wenn es pfeift oder rauscht wie am Niagara, tief drinnen. In unserem Innenohr befinden sich über 18.000 Hörzellen, in Form von feinen Härchen. Diese sind in ständiger Bereitschaft, Signale zu empfangen – sogar im Schlaf. Unsere Ohren sind immer wach. Doch laute Musik, Straßenlärm und ein permanenter Geräuschpegel im Alltag stressen sie. Damit unser Gehirn lernt, die eingehenden Informationen der Haarzellen ideal zu verarbeiten, gibt es ein paar einfache doch wirkungsvolle Übungen. Das Hörzentrum funktioniert durch dieses Training mit der Zeit immer besser. Das beugt frühzeitigem Hörverlust, Hörsturz und Tinnitus vor. 1. Hören Sie das Windesrauschen Sehr gut funktioniert diese Übung im Wald, wo eine lauschige Atmosphäre herrscht und einige wundersame Geräusche Sie umgeben. Setzen Sie sich irgendwo hin und schließen Sie die Augen. Atmen Sie tief durch, bis sich Ihr Atem beruhigt hat. Konzentrieren Sie sich nur auf das, was Sie hören. Welche Laute nehmen Sie wahr? Woher kommen sie? Können Sie diese bestimmen? Genießen Sie das Wunder, hören zu können. Machen Sie diese Übung 5 Minuten lang. 2. Spüren Sie Ihrem Gefühl nach Schließen Sie die Augen und horchen Sie – spielende Kinder, pfeifende Schiedsrichter, lachende Menschen, glucksende Eichhörnchen, getunte Autos. Überlegen Sie, welche Gefühle Sie mit diesen Geräuschen verbinden, welche Erinnerungen. Welches Geräusch tut Ihnen gut, welches nervt Sie? Welches ist zu laut für Sie und welches angenehm? Diese Übung ist besonders effektiv für das Hörzentrum im Gehirn. 3. Musik in Ihren Ohren Musik hören trainiert nicht nur Ihren Gehörsinn, es senkt Puls, Blutdruck und Atemfrequenz. Legen Sie sich auf die Couch und hören Sie sanfte Klänge - ohne Kopfhörer, denn auch die sanftesten Töne werden zu einem Sodom und Gomorrha für Ihre Ohren, wenn die Lautstärke zu hoch ist. Versuchen Sie auch, unterschiedliche Instrumente herauszuhören, das bringt Sie der Musik immer näher. 4. Belauschen und differenzieren Sie Bei dieser Übung geht es um das das Herausfiltern eines Geräusches, indem Sie alle anderen ausblenden. Begeben Sie sich dafür an eine geräuschvolle Kulisse, in ein Cafè zum Beispiel, und seien Sie hellhörig: Versuchen Sie, das Geräusch der Spülmaschine herauszufiltern oder, vielleicht interessanter, belauschen Sie das Gespräch zwei Tische weiter, welches zwar nicht für Ihre Ohren bestimmt ist, zum Training aber allemal effektiv. 5. Entspannung für Ihre Ohren Legen Sie sich hin und halten Sie Ihre – warmen – Hände an Ihre Ohren. Schließen Sie die Augen. Spüren Sie die Ruhe, die Sie umgibt. Es fühlt sich an, als würden Sie tauchen, schnorcheln. Genießen Sie diesen Zustand für einige Minuten. Benutzen Sie auf jeden Fall die Hände statt Ohrstöpsel, denn mit den Händen geben Sie sich selbst wärmende beruhigende Energie. Nach ein paar Minuten legen Sie die Hände dann flacher und etwas fester auf die Ohren. Sie hören das Rauschen Ihres Blutes wie einen quirligen Wildbach am Sommermorgen und den Takt Ihres Herzens, beständig und heimelig wie die Kuckucksuhr in Omas Stube. Sie werden sehen, mit diesen Übungen verschaffen Sie sich Entspannung und Gehör. Und seien Sie Ihren Ohren und sich selbst zuliebe ruhig mal elitär: hören Sie hin bei Geräuschen, die Ihnen gut tun und schalten Sie öfter mal auf Durchzug, wenn allzu Unangenehmes bei Ihnen deponiert werden soll. Ihr geschultes Ohr wird das zu Ihrem Wohl und zur rechten Zeit zu filtern wissen.