Wie so eben bekannt wurde, hat es auch das zweite Kind, ein ebenso siebenjähriges Mädchen, welches aus den Schneemassen ausgegraben von den Rettungskräften an Ort und Stelle wiederbelebt wurde, nicht geschafft. Im Krankenhaus von Trient erlag das Kind seinen schweren Verletzungen. Somit hat der tragische Lawinenabgang, welcher sich heute gegen Mittag auf Höhe der Teufelsegg-Hütte auf der Teufelsegg-Piste ereignet hat, drei Menschenleben gefordert. Eine 35-jährige Frau, Offizierin beim deutschen Bundesheer und Mutter des 7-jährigen Mädchens, welches reanimiert und nach Trient geflogen wurde, sowie ein weiteres 7-jähriges Mädchen verstarben bereits unter den Schneemassen und konnten von den Rettungskräften nur mehr tot geborgen werden. Wie berichtet (siehe Artikel) ist gegen Mittag ein rund 200 Meter und 1 Kilometer langes Schneebrett auf einen Abschnitt der Teufelsegg-Piste niedergegangen und hat dabei eine Gruppe Skifahrer aus Deutschland mitgerissen und unter sich begraben. Ersten Meldungen wurde angenommen, dass es sich bei der verstorbenen Frau um die Mutter des ebenso verstorbenen Kindes handelte. Dies war nicht richtig. Das Kind der Frau konnte zunächst aus den Schneemassen befreit werden. Aufgrund der Schwere der Verletzungen waren jedoch Wiederbelebungsmaßnahmen erforderlich. Nach der Überstellung mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus von Trient versuchten die Ärzte das Leben des Kindes in der spezialisierten Klinik zu retten. Am frühen Abend kam die Nachricht, dass auch das zweite Kind seinen Verletzungen erlegen ist. Verletzt wurden auch der Vater und der 11-jährige Bruder von einem der Mädchen. Sie erlitten Knochenbrüche und wurden ins Meraner Krankenhaus geflogen. Stellungnahme der Schnalstaler Gletscherbahnen AG In einer Pressemitteilung nimmt auch der Direktor der Schnalstaler Gletscherbahnen AG, Thomas Konstantin Stecher, zum tragischen Unglück Stellung. Stecher betont, dass alle vom tragischen Ereignis geschockt seien. "Das ist eine furchtbare Tragödie. Wir sind alle geschockt. Unsere Gedanken und Gebete gelten den betroffenen Familien", erklärte der Direktor der Schnalstaler Gletscherbahnen AG in der Pressemitteilung. Und er bekräftigte, dass erfahrene Mitarbeiter der Gletscherbahn jeden Tag, auch unter Einbeziehung der örtlichen Lawinenkommission, die Lage prüfen würden, bevor sie die Pisten freigeben. "Genauso war es auch heute. Unsere Mitarbeiter haben in der Früh die Lage bewertet und keine Gefahr erkannt. Hätten sie Zweifel gehabt, hätten sie die Talabfahrt ganz bestimmt nicht für den Betrieb freigegeben", so Thomas Konstantin Stecher. Fremdverschulden durch Variantenfahrer oder höhere Gewalt? Stecher schließt in seinem Kommuniqué auch eventuelles Fremdverschulden nicht aus. Er schreibt: "Die Ursache des schrecklichen Unglücks werde durch die Behörden genauestens ermittelt. Höhere Gewalt sei die wahrscheinlichste Ursache, es könne aber auch ein Fremdverschulden durch Variantenfahrer nicht ausgeschlossen werden", so Stecher. Bei dem Unglück eilte ein Großaufgebot an Rettungskräften zur Hilfe. 70 Helfer der Bergrettung Schnals, des Landesrettungsvereines Weißes Kreuz, der Feuerwehren von Unsere Frau, Karthaus und Katharinaberg, waren über mehrere Stunden im Einsatz. Vier Rettungshubschrauber wurden zum Unglücksort beordert, darunter der Pelikan 2 der HELI - Flugrettung Südtirol, weiters die Hubschrauber des Aiut Alpin und der Finanzwache sowie aus Nordtirol der in Lienz (Osttirol) stationierte Christopherus 7. Die Staatsanwaltschaft Bozen hat Vorerhebungen zur Klärung des Unfallherganges aufgenommen und wird am Montag an der Unglücksstelle einen Lokalaugenschein durchführen.