Bereits beim damaligen Verkehrslandesrat Mussner habe der Dachverband für Natur- und Umweltschutz das Thema Geschwindigkeitsbeschränkung auf den Südtiroler Passstraßen, dies evtl. auch nur für Motorräder, immer wieder deponiert. Doch seien, laut dem Dachverband jedes Mal verschiedene Gründe vorgeschoben worden, um selbst keine Maßnahmen zu setzen. Entweder sei es laut italienischer Straßenverkehrsordnung nicht möglich gewesen, nur für bestimmte Fahrzeugkategorien Geschwindigkeitsbeschränkung einzuführen, oder von Trientner Seite gab es angeblich politische Ablehnung zu Verkehrsbeschränkungen auf den provinzverbindenden Passstraßen, bemängelt der Dachverband der CIPRA Südtirol.
Doch nun habe nach dem Bundesland Tirol auch die Provinz Trient klare Fakten auf Passstraßen geschaffen. Seit dem vergangenen Samstag gilt auf vielen Trientner Passstraßen im Dolomitengebiet, aber auch außerhalb, 60km/h als zulässige Maximalgeschwindigkeit, abschnittsweise auch nur für Motorräder. Offensichtlich würde, laut Dachverband die italienische Straßenverkehrsordnung durchaus solche Verkehrsregelungen zulassen. Auch scheinen die Trientner Kollegen weit ambitionierter zu sein, als es unsere politischen Vertreter behaupten würden, so der Dachverband für Natur- und Umweltschutz. Mit diesem Trientner Vorstoß werde deutlich, dass vor allem der Unwillen der Südtiroler Politik Grund für die mangelnden Maßnahmen auf den Südtiroler Passstraßen sei. "Also nichts weiter als faule Ausreden", so der Dachverband.
"Bleiben nach der Trientner Steilvorlage bei uns weiterhin konkrete verkehrbeschränkende Maßnahmen aus, hat die Politik in Sachen nachhaltige Mobilität für und in Südtirol tatsächlich ein veritables Glaubwürdigkeitsproblem." so der Dachverband für Natur- und Umweltschutz der CIPRA Südtirol abschließend.