Um an die zentrale Bedeutung der Familie als grundlegende Einheit der Gesellschaft zu erinnern und um das öffentliche Bewusstsein zu stärken, dass Familien gefördert und unterstützt werden müssen, haben die Vereinten Nationen 1993 den 15. Mai als Internationalen Tag der Familie erklärt. "Man möchte fast meinen, die Vereinten Nationen hätten sich am Katholischen Familienverband Südtirol (KFS) ein Beispiel genommen", schmunzelt KFS-Präsidentin Angelika Mitterrutzner in einer Presseaussendung, "schließlich vertritt der Katholische Familienverband Südtirol seit seiner Gründung im Jahr 1966 die Interessen der Südtiroler Familien in der Politik und in der Öffentlichkeit und setzt sich unermüdlich für die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Familien ein."
"Familien in Entwicklung" ist das diesjährige Thema des Internationalen Tags der Familie. Diese drei Wörter wurden gewählt, um darauf hinzuweisen, dass sich Familien und somit auch deren Bedürfnisse auf der ganzen Welt stark verändern, von der Großfamilie zusehends mehr zur Kleinfamilie. Durch die Coronavirus-Krise haben Familien eine völlig andere, neue Entwicklung nehmen müssen: Aus den vier Wänden, in denen die Familie außerhalb der Schul- und Arbeitszeiten normalerweise wohnt, liebt und lacht, ist plötzlich eine 24-Stunden-Einrichtung geworden, die als Wohnung, Schule, Arbeitsstätte, Freizeiteinrichtung und noch vieles mehr fungiert. Und mittendrin oft verzweifelte Menschen: Berufstätige, die plötzlich ohne Arbeit und Lohn dastehen, Kinder, die nicht verstehen können, dass sie ihre Freunde nicht besuchen dürfen, Jugendliche, die nicht mit Gleichaltrigen chillen dürfen. Die Familien haben auch diese Ausnahmesituation großartig gemeistert, indem sich die Familienmitglieder untereinander gestärkt, unterstützt und motiviert haben. Auch während der Zeit der aufgezwungenen Isolation war man in der Familie nie allein. Wie viel schwerer hatten es in den letzten Monaten zum Beispiel all die Senioren, die, da die Kinder außer Haus, völlig auf sich allein gestellt waren.
"Natürlich muss die Wirtschaft nach diesem erzwungenen Lockdown unterstützt werden. Meine Sorge ist aber, dass bei allen berechtigten Forderungen vonseiten der Wirtschaft mal wieder die Familien vergessen werden", befürchtet KFS-Präsidentin Angelika Mitterrutzner, "dabei hätten es sich die Familien verdient, dass ihre Anliegen und Bedürfnisse ernst genommen werden, schließlich stehen sie in Krisen wie ein Fels in der Brandung, schließlich ist jeglicher Einsatz für die Familien eine Investition in die Zukunft. Unverständlich, dass die Regierung in Rom seit Jahren nichts bis wenig unternimmt, um die Rahmenbedingungen für die Familien zu verbessern."
Ein wichtiger Beitrag, Familien zu entlasten, ist die neue Babysitter-Plattform "Familien Jolly", die der Katholische Familienverband Südtirol ins Leben gerufen hat und die ab 20. Mai ihre Dienste anbietet – ein Dienst, der Coronavirus-bedingt dringender benötigt wird denn je. Denn wer nicht auf Großeltern oder Nachbarn zurückgreifen kann, wird ohne Babysitter, da Kitas, Kindergärten und Schulen in diesem Schuljahr nicht wieder öffnen werden und auch die nun angebotene Notdienst-Betreuung vielen nicht wirklich hilfreich ist, gar nicht mehr zur Arbeit gehen können
Nicht nur am Internationalen Tag der Familie, sondern an allen 365 Tagen im Jahr engagiert sich der KFS für die Anliegen der Familien in Südtirol. Die familienpolitischen Forderungen sind: