Das Treffen wurde von den beiden Dachverbänden der Offenen Jugendarbeit Tirol (POJAT) und Südtirol (netz) organisiert. Im netz | Offene Jugendarbeit sind gegenwärtig 52 Jugendtreffs, Jugendzentren und Jugendkulturvereine zusammengeschlossen, in denen rund 150 berufliche Fachkräfte und mehr als 500 Ehrenamtliche aktiv sind. Bei POJAT sind über 90 Jugendtreffs, Jugendzentren und Einrichtungen Mobiler Jugendarbeit zusammengeschlossen, in denen rund 250 hauptamtliche Mitarbeitende tätig sind.
Die Pandemie ist weiterhin da und verändert das Feld der Offenen Jugendarbeit. Trotz erschwerter Bedingungen ist es den Jugendarbeiter/innen in den letzten Monaten gelungen mit Jugendlichen in Beziehung zu treten und ihnen Beteiligungsangebote anzubieten. Die Herausforderungen der letzten Monate haben zwangsweise zu neuen Herangehensweisen und Ideen in der Arbeit mit jungen Menschen geführt – eine Chance für die Weiterentwicklung des professionellen Feldes der OJA.
Gestartet ist das Vernetzungstreffen mit einem Referat von Prof. Dr. Ulrich Deinet von der Fachschule Düsseldorf. Deinet, eine Koryphäe der Offenen Jugendarbeit, referierte zum aktuellen Forschungsprojekt "Neustart der Offenen Kinder- & Jugendarbeit in NRW in der Corona-Zeit". Angesichts der aktuellen Entwicklungen benennt er Selbstorganisation und Partizipation als zentrale Schlüsselbegriffe mit gesellschaftspolitischer Brisanz, welche laut Deinet künftig im Feld der Offenen Jugendarbeit noch mehr Gewicht erhalten müssen. Unter Corona-bedingten Schließungen und eingeschränkten Freiheiten seien diese zwei Arbeitsprinzipien besonders wichtig.
Im zweiten Teil der Veranstaltung gaben sieben Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit aus Tirol und Südtirol Einblick in ihre Praxis und zeigten, wie es trotz der Pandemie gelungen ist Beteiligungsräume für Jugendliche zu ermöglichen. Vom Aufklärungsvideo in dem Jugendliche zu rappenden Botschafter/innen werden die über Covid19 und präventive Maßnahmen sensibilisieren, bis zum Onlinetheaterstück wurden verschiedene kreative Projekte präsentiert und diskutiert. Offene Jugendarbeit trotzt der Pandemie und ist kontinuierlich für Jugendliche da!
netz I Offene Jugendarbeit ist der Dachverband der Jugendtreffs, Jugendzentren, Jugendkulturvereine und anderen Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit in Südtirol.
Der Verband wurde im Jahr 2001 als "N.E.T.Z. – Netzwerk der Jugendtreffs und -zentren in Südtirol" gegründet. Seit 2002 ist er als ehrenamtlich tätiger Verein eingetragen. Der Dachverband entstand auf Initiative von engagierten Personen: mit dem damaligen Ziel, die Interessen der Jugendtreffs und Jugendzentren landesweit zu vertreten und die Offene Jugendarbeit in Südtirol zu vernetzen. Heute engagiert sich der Verband -nun "netz I Offene Jugendarbeit" genannt- für die qualitative Weiterentwicklung der Offenen Jugendarbeit in Südtirol. Er will die Arbeit mit jungen Menschen stärken und ihre Wirkung sichtbarmachen. Zu netz gehört auch das Begleitungs- & Beratungsangebot JugendCoachingGiovani welches Jugendliche im Übergang von Schule in die Arbeitswelt begleitet. www.netz.bz.it
Plattform Offene Jugendarbeit Tirol (POJAT) ist ein gemeinnütziger, überkonfessioneller und überparteilicher Verein. Als Dachverband verfolgt er die Vernetzung, Stärkung und Professionalisierung der Offenen Jugendarbeit in Tirol. Diese umfasst aktuell mehr als 90 Standorte (Jugendtreffs, Jugendzentren und Einrichtungen der Mobilen Jugendarbeit).
Die POJAT setzt sich für Qualität in der Offenen Jugendarbeit ein und ist dem gesamten Handlungsfeld verpflichtet und nicht einzelnen Akteur/innen und Positionen. Die Förderung, Unterstützung und der Schutz der Jugendlichen stehen im Zentrum der Anstrengungen und der Arbeit. Die POJAT hat die Expertise für das Handlungsfeld und Spannungsfeld der Offenen Jugendarbeit und positioniert sich auf Basis fachliche begründeter Qualitätskriterien. Die POJAT schafft Plattformen und Begegnungsräume für Diskurs und fördert Meinungsbildungsprozesse. Der Dialog auf Augenhöhe und die Leidenschaft für Netzwerkarbeit prägen das Gestalten und Arbeiten.