Sinnvolle und nachhaltige Entwicklung für Bruneck

Neues Urbanistikgesetz - neue Herausforderungen

In einer Pressekonferenz am Donnerstag, 7. Jänner haben Stadtrat Reinhard Weger und der Direktor des Amtes Raumordnung und Bauwesen die künftige urbanistische Entwicklung in Bruneck dargelegt und die neuen Planungsinstrumente erläutert.

Stadtrat Weger (im Bild) und Amtsdirektor Plaikner stehen vor großen urbanistischen Herausforderungen

Das neue Gesetz für Raum und Landschaft, das am 1. Juli 2020 in Kraft getreten ist, hat in erster Linie die Beschleunigung sämtlicher Vorgänge im privaten Bauwesen zum Ziel. "Bestimmte Dokumente, wie beispielsweise die Benutzungsgenehmigung eines Gebäudes wird nicht mehr durch das Bauamt ausgestellt, sondern der vom Bauherrn beauftragte Techniker meldet ganz einfach die Bezugsfertigstellung mittels zertifizierter Meldung, der sogenannten SCIA-Meldung. Es ist dann Aufgabe des Bauamtes, eventuelle Unregelmäßigkeiten so schnell wie möglich festzustellen", erläuterte Plaikner. Für Stadtrat Weger ist es besonders wichtig, dass der Übergang zwischen der alten und der neuen Regelung nahtlos ist: "Unser Ziel ist es jedenfalls, einen Stillstand zu vermeiden, auch wenn noch nicht alle Bereiche ausreichend reglementiert sind. So fehlen beispielsweise für die Erweiterung von Hotels noch die gesetzlichen Grundlagen und auch Bereiche, für die es bisher Sonderbestimmungen gab, wie die Wintergärten, hängen noch in der Luft."

Weger ging weiters auf die zahlreichen neuen Planungsinstrumente ein. So werde der Bauleitplan künftig durch das Gemeindeentwicklungsprogramm und den Gemeindeplan für Raum und Landschaft ersetzt. Glücklicherweise verfügt die Stadtgemeinde Bruneck bereits über eine Reihe von Dokumenten, darunter das Verkehrs- und Mobilitätskonzept und das Tourismusleitbild, die in überarbeiteter Form in die neuen Planungsinstrumente einfließen werden. Auch die vorgesehene Erhebung der Leerstände sei in Bruneck bereits abrufbar, ergänzte Amtsdirektor Plaikner.

In sämtlichen Bereichen werde künftig eine sinnvolle und nachhaltige Entwicklung zur Sicherung der Lebens- und Arbeitsqualität in Bruneck und in den Fraktionen möglich gemacht werden, so Stadtrat Weger. "Der sorgsame Umgang mit Grund und Boden schließt die Aufwertung der bestehenden Bausubstanz mit ein. Gemäß dem Grundsatz des leistbaren Wohnens in kompakten Siedlungsstrukturen werden wir den Weg der Vermeidung des Bauens auf der grünen Wiese weitergehen, dafür aber im Stadtbereich verstärkt naturnahe Orte der Begegnung schaffen." Entscheidungen über die wirtschaftliche und touristische Weiterentwicklung der Stadtgemeinde werden in einem partizipativem Prozess unter Berücksichtigung der verkehrstechnischen Gegebenheiten getroffen.

Abschließend dankte Stadtrat Weger den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bauamtes dafür, dass sie ihm durch ihre große Fachkompetenz ein Einstieg in seinen neuen Aufgabenbereich maßgeblich erleichtert haben.  

VOX News Südtirol / ja