Vor einem Jahr, am 20. Oktober 2020 – drei Tage nach dem internationalen Tag zur Beseitigung von Armut – haben engagierte Bozner Privatpersonen (Magdalena Amonn, Paul Tschigg, Christian Anderlan, Sigrid Bracchetti, Norbert Pescosta, Wolfgang Aumer, Martina Schullian, Helmuth Niedermayr und Verena von Aufschnaiter, Birgit Bragagna Spornberger) den Verein housing first bozen EO gegründet. Der Verein will Wohnungs- und Obdachlosigkeit in der Landeshauptstadt nachhaltig bekämpfen, neue Lösungsansätze nach Südtirol bringen und die Gesellschaft zum herausfordernden Thema Wohnungs- und Obdachlosigkeit sensibilisieren.
Auf der schwierigen Suche nach einer passenden Immobilie ist es den Vereinsmitgliedern gelungen, die Haselsteiner Familien-Privatstiftung zu gewinnen: Diese überlässt dem Verein in der Rittner Straße 25 ein dreistöckiges Haus für 30 Jahre, um es in den Dienst von obdachlosen Menschen zu stellen. Es soll in den nächsten Jahren umgebaut werden. Weil Verwaltung und Politik trotz vielfachen Nachfragens und Mobilmachens bis dato keine winterlichen Nachtquartiere zur Verfügung stellen, haben die Vereinsmitglieder entschieden, die Immobilie bereits im heurigen Winter 25 obdachlosen Frauen und Männern für die Übernachtung bereit zu stellen.
Das Projekt inmitten der Stadt nennt sich dormizil, Nachtquartier für obdachlose Menschen, dormitorio per persone senzatetto und soll am 10. November seine Tore öffnen. Es wird ausschließlich von Freiwilligen geführt und von Spenden getragen.