Michael Pfattner, der die Mobbing-Situation aufgrund eigener Erfahrungen gut kennt und den die Folgen des Erlebten stets begleitet haben, hat sich dazu entschlossen, 2015/16 eine Ausbildung bei Protactics-Gründer Michael Stahl in Deutschland zu machen. Anlass zu dieser Entscheidung war der Umstand, dass Michael Pfattners Sohn ebenso Opfer von Mobbingangriffen in der Schule geworden war, die sich in physischer und psychischer Gewalt äußerten. Es entstand eine Win-Win-Situation, denn durch die Ausbildung bei Michael Stahl konnte Pfattner nicht nur seinem Sohn helfen, sondern auch seine eigene Vergangenheit ein Stück weit aufarbeiten. Er sagt, die Ausbildung sei die beste Investition in sein Leben gewesen.
Im Zentrum von Protactics steht die Stärkung von Kindern und Jugendlichen, die im Rahmen von Selbstverteidigungskursen lernen, sich zu verteidigen, aber auch welche Körpersprache sie nutzen können, um eine Eskalation der Gewalt im Voraus zu verhindern. Seit Pfattners Ausbildung existiert auch Protactics Italy: Pfattner fehlte bei aller Pädagogik der Aspekt eines liebevollen Zugangs zu der Thematik, denn „wenn die Liebe nicht zu Hause ist, kommt die Gewalt herein. Aus diesem Grunde hat Michael Pfattner ein kleines, aber sehr effizient arbeitendes Team um sich geschart, das sehr eng zusammenarbeitet. Der familiäre Kern des Teams wird ergänzt durch Psychologen und Ernährungsexperten. Im Zentrum des Projekts, das derzeit in den Schulen vorgestellt wird, steht nicht nur das Opfer, sondern auch der Täter, erläutert Pfattner, denn oft sei den Tätern gar nicht bewusst, was sie täten. Außerdem sei ein Täter in der Regel zuvor selbst ein Opfer gewesen. Aber nicht nur die Kinder und Jugendlichen seien Adressaten von Pfattners Tätigkeit, sondern auch die Eltern, die häufig nicht wissen, was ihren Kindern passiert. Oftmals verstecken Kinder ihr Leid aus Schamgefühl vor den Eltern oder sie werden dahingehend unter Druck gesetzt und wollen ihre Eltern nicht mit ihren Sorgen belasten. Allerdings seien selbst Eltern, die über das Leid ihres Kindes im Bilde sind, sehr hilflos, sodass das Programm sich auch an Eltern und Angehörige richtet.
Aktuell sind viele Kinder und Jugendliche coronabedingt im Fernunterricht, sodass das Team um Pfatter davon ausgegangen war, dass Mobbingopfer derzeit entlastet sind, aber weit gefehlt: Einerseits höre Mobbing nicht bei der direkten Konfrontation auf, sondern könne rund um die Uhr auch in Form von Cyber-Mobbing auf Social Media Plattformen ausgeweitet werden, und andererseits trügen die Kinder von Lockdown- oder Maskenbefürworter und -gegnern die Kontroverse ihrer Eltern bzw. die Spaltung der Gesellschaft aus. Die Kinder übernehmen hierbei die Sichtweise, die ihnen ihre Eltern zu Hause vorleben. Nicht nur aufgrund dieser gesellschaftlichen Spaltung hat Corona wie ein Katalysator für den Effekt von Mobbing gewirkt, denn abgesehen von ihren Eltern hatten Kinder keine Möglichkeit, sich jemandem anzuvertrauen: Clubs, Vereine, Sport und Freunde treffen, nichts war erlaubt und die Kinder und Jugendlichen waren mit ihren Sorgen alleine. Das Projekt "Gemeinsam Klasse sein" von Pfattner wirkt diesem Prozess entgegen und hat einen theoretischen und einen praktischen Teil, nach dem die Schüler ein Abschlussplakat zum friedlichen Miteinander in der Schule erstellen, das von zwei Schülern kontrolliert wird. Den Kindern wird erklärt, was Mobbing ist und wo es anfängt und welche Formen Mobbing annehmen kann. Dieser Prozess führe bei den Schülern dazu, dass eine Selbstreflexion vorgenommen werde und es manchmal ohne direkte Einflussnahme zu einer Entschuldigung des Täters an die Opfer komme.
Zu dieser Thematik passend veröffentlicht Michael Stahl, Pfattners Ausbilder, am kommenden 2. Mai das Lied "Sei ein Wunder". Hierbei handelt es sich um ein Lied, das Michael Stahl bereits vor 13 Jahren geschrieben und nun überarbeitet hat. "Sei ein Wunder" wurde von Protactics Voices aufgenommen und viele internationale Künstler der unterschiedlichsten musikalischen Stilrichtungen haben sich an seiner Realisierung beteiligt. Der Song drückt das aus, was Opfer von Mobbing und gewalttätigen Übergriffen oft nicht im Stande sind zu sagen und spricht Mut, Hoffnung und Zuversicht zu. Parallel zu dem Programm von Michael Pfattner richtet sich der Song ebenso an alle Altersgruppen sowie an Opfer und Täter, die dazu angeregt werden sollen, ihr Handeln zu überdenken. Aufgrund der Multinationalität der Mitwirkenden wird das Lied in zahlreiche Sprachen übersetzt, beispielsweise von einem indonesischen Kinderchor oder einer Gruppe aus China.
Hinzu kommt, dass allen gusti entsprochen wird, denn es gibt sowohl eine rockige Version als auch eine ruhige Balladenvariante.
Abrufbar ist das Lied ab dem 2. Mai auf dem Youtube-Kanal von Michael Stahl, der unter "Michael Stahl TV" zu finden ist.