Am Samstagnachmittag gegen 14 Uhr wurden die Freiwilligen Feuerwehren von St. Lorenzen und Bruneck sowie das Weiße Kreuz Bruneck und Ahrntal zu einem Großeinsatz zum Gebäude des OBI-Baumarktes in St. Lorenzen gerufen. Im Bereich der Tiefgarage hatten Kunden über starke Atembeschwerden und Hustenreiz geklagt. In der Folge wurden vom Landesrettungsverein Weißes Kreuz sowie dem angeforderten Rettungshubschrauber "Pelikan 2" 40 Verletzte Personen versorgt und in Krankenhäuser gebracht. Wie die Einsatzkräfte mitteilten, wurden nach Austritt einer unbekannten chemischen Substanz insgesamt 38 Erwachsene und 2 Kleinkinder mit Beschwerden unsterschiedlicher Intensität in die Krankenhäuser von Bruneck und Brixen eingeliefert werden. Es wurde MANV-Stufe 2 auasgelöst. Im Einsatz standen die Feuerwehren von St. Lorenzen und die FF Bruneck mit dem Gefahrgutzug, die Carabinieri, die Verkehrspolizei, die Finanzwache, die Ortspolizei Bruneck. Hinzugerufen wurde auch die Berufsfeuerwehr Bozen mit den Sachverständigen und das Rote Kreuz. Das Weiße Kreuz war mit 11 Einsatzfahrzeugen der Sektion Bruneck und Ahrntal vor Ort. 35 Rettungssanitäter und 2 Notärzte versorgten die Personen. Ein Organisatorischer Leiter (ORG) koordinierte den Einsatz. Im Einsatz stand auch die Schnelleinsatzgruppe (SEG) sowie die Notfallseelsorge (NFS) Bruneck sowie der Rettungshubschrauber "Pelikan 2" der HELI - Flugrettung Südtirol. Ein Bild des Einsatzes machten sich die Bürgermeister von St. Lorenzen und Bruneck, Martin Ausserdorfer und Roland Griessmair. Der Einsatz aller Rettungskräfte verlief reibungslos. Auch die Evakuierung verlief ruhig. Das gesamte Gebäude wurde belüftet. Es wurden Messungen durchgeführt und die dabei festgestellten Werte den Ermittlungsbehörden übergeben. Anhand der Videoaufnahmen wird versucht, die genaue Ursache des Vorfalls zu ermitteln. Für den betroffenen Baumarkt dürfte der Vorfall beträchtliche geschäftliche Einbußen verursacht haben. Später am Abend sickerte durch, dass möglicherweise eine Gruppe von Jugendlichen Pfefferspray versprüht haben könnte. Ursprünglich wurde vermutet, dass ein Gasaustritt die Reizungen verursacht haben könnte. Für die Jugendlichen gilt die Unschuldsvermutung. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Bildquellen: Martin Tinkhauser (Weißes Kreuz) und FF Bruneck