"Der Trafikant" ist ein Roman von Robert Seethaler, den Regisseur Nikolaus Leytner verfilmt hat. Er erzählt vom Aufstieg des Nationalsozialismus und dem "Anschluss" Österreichs an das Dritte Reich aus der Sicht des jungen Franz, der aus dem Salzkammergut in die österreichische Hauptstadt gekommen ist und in der Werkstatt von Otto Trsnjek eine Lehrstelle findet. Die Figur des Trafikanten wird für Franz wie ein Leuchtturm, an dem er wachsen und sich entwickeln kann. Und die ihm hilft, Gewissen und Herz nicht zu verlieren, während sich um ihn herum die Tragödie und der Wahnsinn des Nazi-Regimes gewaltsam breit machen. "Diese Geschichte ist für uns Mahnung und Ansporn, den Wert von Vorbild und Erinnerung wach zu halten", so die Liste Rösch. Der Trafikant beugt sein Haupt nicht, auch nicht vor der Gewalt, und er bezahlt für seine aufrechte Haltung mit dem Tod. Franz, der ihm in der Trafik nachfolgt, erleidet das gleiche Schicksal. Seine letzte Tat ist, eine Nazi-Fahne einzuholen und an ihrer Stelle die Hosen des Trafikanten zu hissen. Das war alles, was vom Trafikanten in Erinnerung an seinen Widerstand und seine Aufopferung blieb.
"Die Erinnerung an diese Schreckensherrschaft, an ihre Opfer und an diejenigen, die sich den unmenschlichen Regimes entgegenstellt haben, ist auch heute noch unsere Aufgabe. So wie der junge Franz, der entschlossen in die Fußstapfen des Trafikanten getreten ist. Wir dürfen die Millionen Toten der nazi-faschistischen Regimes nicht vergessen. Denn Erinnern bedeutet, Licht ins Dunkel zu bringen, um den Horror der Vergangenheit nicht wieder auferstehen zu lassen", mahnt die Liste Rösch.
"Die anhaltende Pandemie erlaubt es leider nicht, diese Erinnerung in öffentlichen Veranstaltungen zu bekunden. Als Liste Rösch/Verdi/Grüne rufen aber wir auf, auch an diesem 27. Januar, dem Gedenktag der Opfer des Nazifaschismus, jene zu ehren, die, wie der Trafikant und sein Lehrling, Nein sagten zu Unrecht und Willkür", so die Liste Rösch abschließend.