InnoValley

Leben und arbeiten im Tal der Tüftler

Der Wettbewerb der Regionen um die schlausten Köpfe, hat längst begonnen. Insbesondere Spitzenbetriebe, die auf dem Weltmarkt bestehen müssen, setzen sich mit diesem Thema auseinander. Und davon gibt es einige in Südtirol, vor allem auch im Eisacktal. Nun haben sechs dieser "hidden champions" ein Netzwerk ins Leben gerufen, um die Herausforderung gemeinsam anzugehen.

Nach drei Jahren intensiver Aufbauarbeit haben die sechs Eisacktaler Unternehmen Alupress, ACS Infominds, Barbieri Electronic, Duka, Microtec und Progress am 29. Oktober 2020 aus der Standortentwicklungsinitiative "InnoValley" ein eigenes Netzwerk mit Rechtsform gegründet. Die Initiative wurde basierend auf einem Grundsatzpapier aus dem Jahre 2014 bereits Anfang 2017 reaktiviert.

Fachkräftemangel war der gemeinsame Treiber

Hintergrund der Initiative war der Fachkräftemangel und der daraus resultierende, stark spürbare Wettbewerb der Europäischen Regionen auf dem Internationalen Arbeitsmarkt, der auch auf heimische Unternehmen zunehmend Druck ausübt. Das Hauptziel des Zusammenschlusses ist es,den Wirtschaftsraum Eisacktal und damit auch Südtirol als attraktiven Wirtschafts- und Arbeitsstandort mit all seinen Besonderheiten sichtbarer zu machen und zu stärken. "Südtirol ist mehr als nur ein Tourismusland. Auch als Wirtschaftsstandort mit vielen interessanten Arbeitgebern brauchen wir unser Licht nicht unter den Scheffel zu stellen", meint Wolfgang Knollseisen, Präsident des Netzwerks InnoValley. Vielmehr gelte es, die einzigartige Verbindung aus Wohn- und Freizeitraum mit all seinen vertrauten landschaftlichen und kulturellen Vorzügen und der Attraktivität der Arbeitsplätze innovativer Arbeitgeber, die auf dem Weltmarkt tätig sind, zu nutzen, ein Potential, aus dem in dieser Form nicht viele Standorte in Europa schöpfen können. Startschuss zu InnoValley Eisacktal war im Spätsommer 2016, als eine Reihe von Unternehmen aus dem Eisacktal ihr Interesse zur Initiative bekundeten. Zunächst galt das Augenmerk der Differenzierung der im Bezirk vorhandenen, aber wenig sichtbaren Kernkompetenzen. Diese mussten
erkannt, um dann verstärkt kommuniziert und sinnstiftend vor Ort gebündelt zu werden. Diese Selbstanalyse führte zur Erkenntnis, dass die Leidenschaft zu Technik und Technologie gepaart mit der Attitüde zum Tüftlertum das Unternehmertum im Eisacktal auszeichnen.

Leuchtturm "Covision Lab" mit internationaler Strahlkraft

InnoValley konnte durch den ehrenamtlichen Einsatz des Kernteams bereits früh ein wichtiges Ziel umsetzen. Es gelang, vorhandenes zentrales Know-How im Bereich der Bildverarbeitung im sogenannten Bereich "VISION" zur Excellenz zu führen. VISION adressiert als Spezialgebiet der Digitalisierung die digitale Bilddatenverarbeitung. Technologieunternehmen aus dem Eisacktal und darüber hinaus haben sich zur Bündelung der Kompetenzen im Konsortium Covision Lab zusammengeschlossen, welches aktuell am Headquarter der Durst Phototechnik AG Platz gefunden hat.


"Mit Unterstützung von sieben multinationalen Technologieunternehmen haben wir das Konsortium 'Covision Lab' gegründet. Wir konzentrieren uns darin auf drei Aspekte von Computer Vision: Deep Learning, 3D-Sensing und Embedded Vision. Als Team von erfahrenen und visionären Technologieunternehmern arbeiten wir mit erstklassigen Forschern und Ingenieuren aus den Bereichen Computer Vision, künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen zusammen, um künftig Herausforderungen für eine Vielzahl von Branchen zu lösen", erklärt der Präsindet des Unternehmerverbandes Südtirol Federico Giudiceandrea, Mitbegründer von Covision Lab und InnoValley. InnoValley Eisacktal begreift Covision Lab als seinen "Leuchtturm". Seine Strahlkraft im Bereich der angewandten Forschung und Spitzentechnologie soll dem Wirtschaftsstandort internationale
Sichtbarkeit geben. Die ersten Erfolge zeichnen sich bereits ab: Bei nur drei ausgeschriebenen Stellenangeboten in diesem Bereich gingen über 300 Bewerbungen aus aller Welt ein.

Von der ehrenamtlichen Initiative zum Programm mit eigener Rechtsform

"Parallel zum zukunftsweisenden Potential von Covision Lab konnte InnoValley in weiteren Handlungsfeldern erste wichtige Schritte setzen und Erfolge erzielen: Die kreierte Marke InnoValley und das gesamte Entwicklungsprogramm ist im gesamtheitlichen wirtschaftlichen Umfeld präsentiert und bekannt, der Image-Film 'Integrierter Wirtschaftsraum Eisacktal' ist vorgestellt, die Vorauswahl der Standorte für einen zukünftigen 'Campus InnoValley sind abgeschlossen und Gespräche zur Entwicklung der Technischen Fachoberschule (TFO) in Brixen und der Landesberufsschule Tschuggmall in Richtung 'Höhere Technische Fachschule (HTF)' im landesweitenstrategischen Kontext sind angelaufen", erläutert Michael Reifer, Geschäftsführer von InnoValley.Nachdem 2020 alle angebahnten Projekte von InnoValley eine Tiefe erreicht haben, wurde es unerlässlich, rund um das Kernteam herum Personalstrukturen aufzubauen und diese in einer entsprechenden Gesellschaftsform abzubilden. Das "GO!" zu diesem wichtigsten Schritt hinsichtlich der Weiterführung von InnoValley als künftige Arbeitgebermarke ist mit 29. Oktober 2020 mit der Gründung als Unternehmensnetzwerk (rete soggetto) erfolgt. Für das Jahr 2021 wurde bereits ein umfassendes Aufbauprogramm ausgearbeitet, das mit Unterstützung der Abteilungen für Innovation und Wirtschaft des Landes Südtirol sowie der Raiffeisenkasse Eisacktal und dem Unternehmerverband Südtirol umgesetzt wird.
 

VOX News Südtirol / nb