Der Landtagsabgeordnete Franz Ploner hat an den Landtag eine Anfrage gestellt betreffend die geplante Erweiterung des Biotops Millander Au als Ausgleichsmaßnahme zur Rodung des Auwaldes in der Industriezone - und hat darauf eine Antwort erhalten.
Unter Punkt 3 der Anfrage antwortet die Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer auf die Frage der Schuttmaterialien: "ob sich auch Bauschutt unter der oberen Erdschicht befindet, entzieht sich unserer Kenntnis". Da scheint die Landesrätin allerdings nicht auf dem Laufenden zu sein oder sie verschweigt es absichtlich, so die Mitglieder von SOS Auwald Brixen. Tatsache sei aber, dass ältere Bewohner von Brixen bzw. von Milland davon berichten, dass über Jahrzehnte in den Feldern südlich der Millander Au Bauschutt abgelagert wurde wie z. B. auch die alte Millander Betonbrücke und die Dachziegel der Brixner Pfarrkirche.
Franz Pattis, der Sprecher von SOS Auwald Brixen, hat heuer im Februar anlässlich der Renaturierungsarbeiten am Südrand des Biotops Millander Au, bzw. beim Ausheben eines neuen Sees, an deren nördlichen Böschungsmauer jede Menge von Müll gefunden und auch fotographisch festgehalten: unter anderem Materialien wie Teerklumpen, Gummischläuche, Styropor, Alu- und Nylonfolien, Eisendrähte, Eisenstangen, Plastik, Fliesen, rote Backsteinziegel usw. kamen da zum Vorschein! Auch Asbest, das bis vor ein paar Jahrzehnten sehr häufig im Bau verwendet wurde, kann natürlich nicht ausgeschlossen werden. Man müsse daher kein Experte sein um zu verstehen, dass die Erweiterung der Millander Au niemals den absolut unbelasteten und dazu noch pestizidfreien Auwald "ersetzen" kann.
Der bekannte Umweltaktivist Gregor Beikircher aus Vahrn und früherer Gemeinderat in Brixen, hat laut Presseaussendung unlängst davon berichtet, dass dort unten auch reiner Müll abgelagert wurde. Sobald er das mitbekommen hatte, ließ er veranlassen, dass das Material wieder abtransportiert wurde. Es wird aber vermutet, dass trotzdem unten den Obstwiesen noch Müll lagert. Wo dieses Material nach dem Abtransport (siehe Punkt 3 der Antwort) abgelagert werden soll, ist eine andere Frage.
Zwischen der grünen Wiese beim Biotop Millander Au und der Brixsana Klinik im Süden (weißer Kasten) wird wahrscheinlich dann auch die Südtangente von Brixen durch die Obstfelder führen. Laut Antwort auf die Landtagsanfrage erfolgt derzeit die Beauftragung eines Planungsteams. Im gültigen Bauleitplan ist die Südtangente derzeit viel weiter nördlich bzw. direkt am Südrand der Millander Sportplätze eingetragen. Das wäre natürlich die umweltschonenste Variante, da die Straße dort an die 300 Meter nördlich der Millander Au verlaufen würde und auf das Biotop nicht so gravierende Auswirkungen hätte.
Da aber die Firma Durst Bedenken angemeldet hat, dass ihre empfindlichen Messinstrumente längs der vielbefahrenen Umfahrungsstraße dann Erschütterungen zu erdulden hätten, scheint die Tendenz dahin zu gehen, dass die neue Trasse nun südlich der Millander Au verlaufen dürfte. Die Firma Progress hat auf jeden Fall schon vor längerer Zeit angekündigt, noch eine weitere Fläche im Süden der Millander Au anzukaufen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!? Nähere Details in Bezug auf die Trassenführung im Bauleitplan finden Sie in der Antwort auf die Landtagsanfrage unter Punkt 4.
Antwort auf die Landtagsanfrage: hier