"Mit ihrem Lohn sollen Menschen ihren Alltag bewältigen können, um ein möglichst unabhängiges Leben führen zu können. Die Realität schaut aber so aus, dass Menschen mit Beeinträchtigungen für ihre Arbeit in den Werkstätten manchmal im Monat nicht einmal 80 Euro erhalten, aber für die Unterbringung in den Werkstätten zwischen Verpflegung und Betreuung 600 Euro oder mehr bezahlen müssen. Zudem sind diese Menschen nicht sozialversichert", beschreibt Alex Ploner die herrschende Situation.
Der Südtiroler Monitoringausschuss habe sich im Jahr 2019 mit dem Thema "Arbeit und Inklusion für Menschen mit Behinderung in Südtirol" auseinandergesetzt und einen Bericht mit Handlungsempfehlungen verfasst. Unter anderem wurde die Absicherung des Lebensunterhaltes für Menschen mit Behinderungen gefordert. Auch die UN-Konvention sehe vor, dass Menschen mit Behinderungen durch Arbeit ihren Lebensunterhalt verdienen sollten. Ein Grundsatz der in Südtirol in vielen Fällen nicht eingehalten werde.
Besonders an Luxemburg könne sich Südtirol ein Beispiel nehmen, schlägt Alex Ploner vor: "In Luxemburg wird auch in den Werkstätten jegliche Arbeitsanstrengung von Menschen mit Behinderung als solche anerkannt und angemessen entlohnt. Das heißt, Luxemburg erkennt Menschen mit Behinderung in den Werkstätten als vollwertige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an. Wir reden hier also von einer Art Grundeinkommen, das auch in anderen Staaten Europas für Menschen mit Behinderung seit Jahren gefordert wird."
Landesrätin Deeg und die Mehrheit aus SVP und Lega im Landtag haben auch eine Erhöhung des umgangssprachlichen "Taschengeldes" für Arbeiten und Dienstleistungen in Werkstätten und Einrichtungen der Sozialgenossenschaften als Übergangslösung bis zur Einführung eines Mindesteinkommens abgelehnt. Das Team K habe endlich Taten gefordert, nachdem diese Thematik schon seit vielen Jahren diskutiert wird. "Die Schwächsten der Schwächsten werden mit ihren Familien weiterhin im Regen stehen gelassen", so Team K abschließend.