Häufig unsichtbar, aber unverzichtbar sind die 582 Helferinnen und Helfer der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft im ganzen Land: Tagaus, tagein stehen sie Menschen in Not zur Seite – freiwillig und in 52 Vinzenzkonferenzen und sechs Helfergruppen organisiert. Sie werden jeweils von einem oder einer Vorsitzenden koordiniert, sind in sechs Bezirken zusammengefasst und werden von einem Zentralrat geleitet. Bei der heute Vormittag stattgefundenen Vollversammlung im Kolpinghaus in Bozner mit 120 TeilnehmerInnen haben die VertreterInnen der Konferenzen und Bezirke den Josef Haspinger erneut zum Zentralratsvorsitzenden gewählt. Greti Demetz aus Bozen konnte nicht mehr kandidieren. Ihr dankte der Präsident für das sechsjährige Engagement als Vizevorsitzende bei der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft. Beim Vorsitz kam es zur Stichwahl zwischen Josef Haspinger und Georg Oberrauch und beim Stellvertretnden-Vorsitz standen Sonja Platzer aus Latsch und Paul Tschigg aus Jenesien zur Wahl. Der 71-jährige Josef Haspinger und die 49-jährige Sonja Platzer werden die Vinzenzgemeinschaft in den nächsten drei Jahren leiten und dabei die neu entstandenen Nöte der Corona-Pandemie besonders im Blick behalten.
Josef Haspinger verwies bei seinem Jahresrückblick darauf, dass die Lockdowns wichtige Hilfestellungen und Besuche der Mitglieder der Vinzenzgemeinschaft verhindert gemacht haben. "Telefonie und Videokonferenzen können menschliche Wärme nicht ersetzen." Zudem hätten besonders ältere Menschen häufig keinen Zugang zu den digitalen Medien, betont er. Diese Krise habe viele Menschen finanziell und seelisch an ihre Grenzen gebracht, Lebensentwürfe seien zerbrochen. "Die Hilfe unserer Freiwilligen wurde auf eine harte Probe gestellt", betont Haspinger und bedankte sich für den Einsatz der mehr als 582 Mitglieder. "Es ist jetzt wichtiger denn je, dass wir vor Ort und unter den Leuten sind, damit wir Menschen in Not aufspüren können", rief er die Mitglieder auf. Denn Armut beschäme und mache krank. Der Zentralratspräsident freut sich, dass die Vinzenzgemeinschaft ist im ganzen Land verankert ist. Die Tätigkeit der Mitglieder verlaufe diskret und sei geprägt von menschlicher Nähe und Zugewandtheit. Die Unterstützungsanfragen haben im vergangenen Jahr 2020 überall zugenommen. Trotz der Lockdowns haben alle 52 Vinzenzkonferenzen ihre Tätigkeiten und Helfergruppen ihre Dienste an Menschen in Not im Rahmen der Corona-Möglichkeiten weitergeführt, wie beispielsweise das „Brot am Morgen“ am Bozner Kapuzinerkloster, der VinziBus für obdachlose Menschen oder die Tafeln für bedürftige Menschen. Weitere Tafeln sollen in den nächsten Monaten entstehen.
Als Ehrengäste zur Vollversammlung kamen die Präsidentin des Zentralrats Tirol, Dr. Karoline Knitel, und der Guardian des Kapuzinerklosters Bozen, Bruder Albert Piok.
Sonja Platzer, Vizepräsidentin der Südtiroler Vinzenzkonferenz