Sexuelle Orientierung in der Gesellschaft

Italien braucht ein Gesetz gegen Homo- und Transphobie

"Im vergangenen November wurde der Gesetzentwurf gegen Homo- und Transphobie des PD-Abgeordneten Alessandro Zan in der Abgeordnetenkammer verabschiedet", so die Grünen in einer Aussendung an die Presse.

"Wir Grüne halten ein Gesetz gegen Homo- und Transphobie für längst überfällig", heißt es aus der Grünen Fraktion.

Seither werde die Behandlung im Senat von diverser Seite blockiert. "Leider brauch unser Land dieses Gesetz aber dringender denn je – zu oft werden Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Geschlechtsidentität oder ihrer Behinderung diskriminiert, angegriffen, beleidigt und verletzt", so die Grünen.

Homo- und Transphobie sei hierzulande allgegenwärtig, im europäischen Vergleich befinde sich Italien gleichauf mit den autoritärsten Ländern. Seit nunmehr 23 Jahren werde über ein Gesetz gegen Homophobie diskutiert, damit sei Italien einer der letzten europäischen Staaten, der noch kein solches Gesetz habe.

Die Pandemie habe das Thema noch dringender werden lassen, denn gerade im letzten Jahr habe die Gewalt im Allgemeinen und in der Familie im Besonderen zugenommen. Laut Gay Help Line seien Gewalt und Missbrauch zwischen 2019 und 2020 im Durchschnitt um 9% gestiegen, bei Jugendlichen sogar um 40%. Auch Südtirol sei vor diesem Phänomen nicht gefeit, und ein klares Gesetz auf Staatebene sei wichtig, um das Engagement der lokalen Institutionen im Kampf gegen Gewalt und Intoleranz zu stärken.

"Wir Grüne halten ein Gesetz gegen Homo- und Transphobie für längst überfällig. Daher fordern wir, dass der ddl Zan endlich Eingang ins parlamentarische Verfahren mit seinen institutionell geregelten Abläufen und Fristen finden soll", so die Grünen. Natürlich obliege es dem Parlament, den definitiven Gesetzestext festzulegen. Doch die Behandlung im Plenum sei die wichtigste Voraussetzung für einen hoffentlich positiven Ausgang.

Daher habe die Grüne Fraktion im Landtag einen Begehrensantrag im Landtag eingebracht, der das italienische Parlament auffordert, endlich ein Gesetz zur wirksamen Bekämpfung von Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, sexueller Orientierung, Geschlechtsidentität und Behinderung zu verabschieden.

VOX News Südtirol / nb