"Wir sind auf dieses gemeinsame Projekt sehr stolz. Hier haben zwei Firmen zusammengearbeitet und damit einem jungen Menschen ermöglicht, nach einem Schicksalsschlag wieder seiner Arbeit nachgehen zu können", erklärt Manuel Niederstätter, Mitglied des Verwaltungsrats von Niederstätter.
"Wir von Unionbau haben uns an diesem Projekt beteiligt, weil wir einem unserer Mitarbeiter helfen wollten. Christian ist einer der besten Kranführer, die wir haben. Nicht nur wegen seiner Fähigkeit, sich auf jeder neuen Baustelle sofort zurechtzufinden, sondern auch wegen des Enthusiasmus, den er jeden Tag an den Tag legt. Wir sind froh, dass er wieder mit uns ist und in seinen Kran steigen kann. Hoffentlich kann er sich bald vollständig erholen", so Christoph Ausserhofer, CEO von Unionbau.
Niederstätter hat das System am Montag, 28. September, am Kran bei der Baustelle der neuen Eisarena Bruneck installiert und in Betrieb genommen. Ein Transmitter sendet die Befehle weiter, auf einem Bildschirm scheint das unmittelbare Feedback des Krans auf. Dank einer mit Knöpfen und Steuerknüppeln besetzten Schaltfläche können Baukräne und Flaschenzüge aus der Entfernung mit nur einer Hand bedient werden, sodass auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen und Behinderungen auf der Baustelle arbeiten können. Es ist die erste in Italien geschaffene Fernbedienung mit nur einem Steuerknüppel, die es ausgebildeten Arbeitern mit Behinderung erlaubt, ohne Einschränkungen zu arbeiten. Ein Projekt, das durch seine Weitsicht und seinen innovativen Charakter für die Baubranche besticht, da es verschiedenste Barrieren überwindet und die Produktivität in den Baustellen steigert.
Der Arbeiter, der in den Genuss dieses neuen Systems gelangt, heißt Christian Niederwolfsgruber und ist bei Unionbau angestellt. Vor zwei Jahren trug er nach einem Motorradunfall Folgeschäden am Arm und der linken Hand davon. Durch eine langfristig angelegte Therapie erholt er sich schrittweise wieder von den Folgen. Aufgrund der körperlichen Einschränkungen konnte der junge Mann seiner Arbeit nicht mehr voll und ganz nachgehen. Daher hat er sich gemeinsam mit seinem Kollegen Tobias Innerbichler auf die Suche nach einem System gemacht, das Kranführern mit Behinderung das Arbeiten ermöglicht. Im Zuge dessen erfuhren sie von der auf Funksysteme spezialisierten Firma HBC-radiomatic Italia mit Sitz in Mirano, Venetien, deren Muttergesellschaft in Deutschland sitzt. Folglich wurde sofort der Arbeitgeber Unionbau aktiviert und eine Zusammenarbeit mit Niederstätter vorgeschlagen, die sich um die Installation des Systems gekümmert haben. HBC produziert Komponenten wie Leiterplatten, Gehäuse, Steuerknüppel und Schaltflächen zum Großteil selbst, sodass außergewöhnliche Projekte wie dieses ohne Umwege entstehen können. Die Systeme können so an das Gerät, die Arbeit und dem Benutzer individuell angepasst werden.
"Wir danken Niederstätter und Unionbau dafür, dass wir an diesem Projekt und an der Rückkehr von Christian auf den Bau teilhaben durften. Unser technisches Know-how gepaart mit ihrer Expertise waren ausschlaggebend für die Integration des Systems, das für mehr Sicherheit auf der Baustelle sorgt", erklärt Alessandro Cettina, Geschäftsführer von HBC-radiomatic Italia.
Dass die Wahl auf Niederstätter als Bindeglied zwischen Unionbau und HBC fiel, ist naheliegend: Das Unternehmen weist eine langjährige Erfahrung im Umgang mit Kränen auf und ist Marktführer im Bereich Baumaschinen. Dabei vereint man unter anderem Kompetenzen in der Funktionsplanung mit dem schnellen und sicheren Aufbau von Kränen.