Starkregen und Muren

Harte Woche für die FF Lappach

Wie in vielen anderen Orten des Landes wurde in der vergangenen Woche der Zivilschutz auch in der Mühlwalder Gemeindefraktion Lappach auf eine harte Probe gestellt. Kommandant Stefan Plankensteiner und Vizekommandant Peter Unterhofer von der Freiwilligen Feuerwehr Lappach schildern in einem nachgereichten Bericht die dramatischen Ereignisse, welche sich in der Nacht von Mittwoch, 4. August, auf Donnerstag, 5. August 2021, aufgrund des anhaltenden Starkregens in Lappach abgespielt haben.

Eine Mure beim Waldmannhäusl verlegte die Straße

Im Bericht der Freiwilligen Feuerwehr Lappach heißt es:

Die Freiwillige Feuerwehr Lappach wurde am Mittwoch, 4. August 2021, gegen 22 Uhr, alarmiert, da beim Oberlechnerhof eine Mure abgegangen war. Zusammen mit Bürgermeister Paul Niederbrunner wurde noch in der Nacht ein Lokalaugenschein durchgeführt und der betroffene Bereich mittels Suchscheinwerfer ausgeleuchtet. Die angrenzende Hofstelle musste glücklicherweise nicht evakuiert werden. Kurz nach Ende des Einsatzes wurde am Donnerstag gegen 2 Uhr erneuert Alarm geschlagen. Mehrere kleinere Muren hatten die Landesstraße verlegt. Der sonst unscheinbare Waldmannbach trat über die Ufer und drohte den Keller eines angrenzenden Wohnhauses zu überfluten. Mittels eingeleiteter Sofortmaßnahmen konnte der Bach umgeleitet werden, zudem wurden einige angespülte Holzstämme vor Brücken entfernt um diese vor der Zerstörung zu retten.

In den frühen Morgenstunden wurde die Feuerwehr Lappach zu mehreren Autobergungen gerufen, welche in den Schlammmassen feststeckten. Bei den Kontrollfahrten, zusammen mit Bürgermeister Paul Niederbrunner und Bezirksinspektor Elmar Irsara, konnte das gesamte Schadensausmaß festgestellt werden. So drohte beispielsweise der Grundbach immer weiter die angrenzende Landesstraße aufgrund feststeckender Bäume zu unterspülen, mehrere Felder neben Wohnhäusern, Hofzufahrten sowie Wanderwege waren vermurt. Auch die Zufahrtsstraße zum Neves-Stausee befand sich rund 1,5 m hoch unter Schlamm und konnte erst am Freitagvormittag wieder für den Verkehr freigegeben werden. Hierbei kamen Bagger zum Einsatz, welche das Auffangbecken oberhalb des Rinsbaches öffneten und den Bach wieder in das Bachbett leiteten. Am Donnerstag gegen 12 Uhr ging dann noch eine Mure im Knollbach ab und verlegte dort die alte Landesstraße, welche am Freitag mittels Bagger freigeschaufelt wurde. Glücklicherweise wurde niemand verletzt und es entstanden keine größeren Sachschäden an Gebäuden.

Im Einsatz standen rund 25 Mann der Freiwilligen Feuerwehr Lappach, mehrere Bagger und Radlader der schnell anrückenden Baggerfirmen, ein Kanalreinigungsunternehmen, zudem mehrere private Bagger und Traktoren mit Schaufeln und Seilwinden. Vor Ort waren der Bürgermeister von Mühlwald Paul Niederbrunner, der Vize-Bürgermeister Gebhard Mair, der Bezirksinspektor Elmar Irsara, Vertreter vom Amt für Bevölkerungsschutz, Vertreter des Amtes für Wildbach- und Lawinenverbauung, Vertreter der Forstbehörde, der Zuständige des Landesstraßendienstes und der Lappacher Gemeindereferent.

Alle Bilder: FF Lappach

VOX News Südtirol / ts