Energetische Sanierungen, erneuerte Heizungen und Elektroanlagen, nachhaltige Mobilität und Stadtentwicklung: Der Klimaschutz verlangt nach großen Investitionen, vor allem auf lokaler Ebene. Da trifft es sich gut, dass Staaten in aller Welt derzeit Milliardenpakete zur Stützung der Wirtschaft schnüren. Klug geplante Investitionsprogramme treiben den Klimaschutz voran und bringen den lokalen Unternehmen zugleich volle Auftragsbücher.
"Der New Green Deal und der Recovery Fund der EU sind klare Signale, wohin die Reise geht. Gleiches gilt für das neue Ministerium für ökologische Transformation in Rom. Auch wir sollten diese Chance nutzen und noch mehr in den Klimaschutz investieren", sagt der ehemalige Bürgermeister Paul Rösch.
"Klimaschutz ist auch ein starker Motor für die lokale Wirtschaft", so Madeleine Rohrer. Der Klimaplan der Gemeinde Meran sieht zum Beispiel Investitionen in der Höhe von 20 Millionen Euro vor, um private Wohnanlagen und öffentliche Gebäude mit Solarenergie zu versorgen. In den vergangenen Jahren haben vor allem heimische Betriebe von der Gemeinde Aufträge erhalten, um öffentliche Gebäude klimatechnisch fit zu machen.
Obwohl Meran in den letzten Jahren große Schritte nach vorne gemacht hat und für seine Anstrengungen vor einem Jahr als "KlimaGemeinde Silver" ausgezeichnet wurde, bleibt auch hier noch Einiges zu tun. Allein bis 2025 muss die Stadt ihren CO2-Ausstoß um ein Viertel reduzieren. Bisher haben die Fachleute des Programms KlimaGemeinde für die Gemeinde Maßnahmen, Kosten- und Zeitpläne erstellt und Fortschritte und Misserfolge bei der Umsetzung regelmäßig überprüft. Auf diese Unterstützung muss die Gemeinde vorerst verzichten, denn der Vertrag mit der Südtiroler Klimahaus-Agentur ist ausgelaufen. „Die Kommissarin täte gut daran, diese Expertise und dieses Netzwerk weiterhin zu nutzen. Beim Klimaschutz können wir uns keine verwaltungstechnische Auszeit mehr leisten“, so Rösch.
"Das Jahr 2021 ist ein entscheidender Wendepunkt: Für den Kampf gegen die Corona-Pandemie gibt es inzwischen eine Impfung und klare Hygieneregeln. Was dem Klima gut tut, ist ebenfalls bestens bekannt. Jetzt gilt es diese Maßnahmen beherzt umzusetzen, damit Meran weiterhin lebenswert für alle bleibt", so Rohrer und Rösch.