Deutsches Innenministerium schickt 7 Hundestaffeln

Großaufgebot wird am Samstag nach Peter suchen. Benno bleibt in Haft.

Mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften wird am Samstag in der Etsch und an den Ufern die Suche nach Peter Neumair fortgesetzt. Neben hunderten Helfern aus Südtirol und dem Trentino, welche von den Berufsfeuerwehren, der Freiwilligen Feuerwehren, der Finanzwache und der Carabinieri gestellt werden, kommen auch zwei Hubschrauber und diverse ferngesteuerte Drohnen zum Einsatz. Das deutsche Innenministerium entsendet 7 Hundestaffeln nach Bozen. Die Hunde dieser Spezialeinheiten sind auf die Wasserortung von Leichnamen spezialisiert. Unterstützt werden die Suchmannschaften zudem von weiteren Hundestaffeln aus Südtirol, aus Bologna und aus dem Schweizerischen Kanton Tessin. Zur Ortung des Leichnams sind neben zwei Sonargeräten auch ein spezieller Echolot-Scanner im Einsatz, welcher von der Berufsfeuerwehr von Florenz gestellt wird. Zudem werden die Energiebetreiber der Stauseen an Etsch und Eisack erneut den Flusspegel der Etsch senken. Der Wasserstand soll dabei noch weiter gesenkt werden, als es bereits am vergangenen Samstag geschehen ist. Das Überprüfungsgericht hat am Donnerstag zudem seine Entscheidung zum Antrag auf Enthaftung von Benno Neumair hinterlegt. Wie die Staatsanwaltschaft Bozen mitteilt, wurde der Antrag auf Enthaftung abgelehnt. Benno Neumair bleibt somit weiter in U-Haft. Die Staatsanwaltschaft hat zudem mitgeteilt, dass kommende Woche die Autopsie von Laura Perselli stattfinden wird. Mit der Autopsie wurde der renommierte Rechtsmediziner der Universität von Verona Dario Raniero beauftragt.

Treffen der Einsatzkräfte im Provinzkommando der Carabinieri in Bozen. Im Bildausschnitt Benno Neumair (oben) und sein Vater Peter Neumair.

Wie das Provinzkommando der Carabinieri in Bozen mitteilt, hatte das am Donnerstagvormittag im Provinzkommando anberaumte Treffen zwischen der Berufsfeuerwehr von Bozen, dem Landesverband der Freiwilligen Feuerwehren Südtirols, der Finanzwache und der Carabinieri von Bozen, einen positiven Ausgang.

Großaufgebot mit internationaler Beteilung sucht nach Leichnam von Peter Neumair

So wird am kommenden Samstag, 13. Februar, die Etsch wieder abgesucht. Die Engergiegesellschaften, welche die Staudämme betreiben unterstützen dabei im vollen Umfang die Suche nach dem Leichnam von Peter Neumair. Hierzu werden über die Staudämme erneut der Wasserzufluss von Etsch und Eisack heruntergedrosselt, so dass die Wasserführung in der Etsch tagsüber stark reduziert sein wird. Die Wasserführung wird dabei noch mehr reduziert, als es bereits am vergangenen Samstag erfolgt ist. Bereits am vergangen Samstag konnte eine starke Reduzierung sowohl der Durchflussmenge, als auch des Wasserpegelstandes erreicht werden. Es war dies eine Bedingung, die den Einsatzkräften vor Ort bei der Suche half und mit der Auffindung des leblosen Körpers von Laura Perselli auch ein für die Suchmannschaften positives Ergebnisse brachte.

Zusätzlich zur Schließung der Wasserableitungen von den Dämmen werden auch laufende Arbeiten an den Flussufern ausgesetzt. Dies geschieht um das Vorhandensein von Erde und Sand im Wasser so weit wie möglich zu reduzieren. Mit dieser Maßnahme soll die Sicht im Fluss verbessert werden.

Des Weiteren werden am Samstag entlang der Uferbereiche hunderte Helfer von Freiwilligen Feuerwehren, von den Berufsfeuerwehren, von der Finanzwache und den Carabinieri aus den Provinzen Bozen und Trient auf der Suche nach dem Leichnam von Peter Neumair sein. Die Finanzwache und die Carabinieri haben zudem jeweils einen Hubschrauber bereitgestellt, während die Feuerwehr mit mehreren ferngesteuerten Drohnen ausgestattet sind, um die Suche nach Peter Neumair aufzunehmen.

Zudem werden den Suchmannschaften drei Taucherteams zur Verfügung stehen, und neben den beiden zur Verfügung stehenden Sonargeräten wird auch ein spezieller Echolot-Scanner des Kommandos der Berufsfeuerwehr von Florenz eingesetzt. Auch werden alle verfügbaren Boote eingesetzt und auf sieben dieser Boote werden speziell ausgebildete Wasserortungshunde eingesetzt, die auf die Suche nach Wasserleichen spezialisiert sind.

Deutsches Innenministerium entsendet mehrere Hundestaffeln mit 7 Wasserortungshunden

Die sieben Hundestaffeln werden für den Einsatz am Samstag eigens vom deutschen Innenministerium nach Bozen geschickt. Möglich wurde dies aufgrund von Kontakten zwischen den Bozner Carabinieri und der Bundespolizei sowie des Dienstes für internationale Zusammenarbeit der Polizei in Rom. Diese Suchhunde sind auf die Wasserortung von ertrunkenen bzw. vermissten Personen in Flüssen spezialisiert.

Weitere Hundestaffeln werden entlang des Etschufers im Einsatz sein, auch hier handelt es sich dabei um Leichensuchhunde. Eine Staffel kommt von den Carabinieri in Bologna, zwei Staffeln von der Finanzwache stationiert in Südtirol und drei Staffeln kommen aus dem Kanton Tessin (Schweiz) von der Vereinigung Detection Dogs Ticino (welche bereits im Januar im Einsatz waren). Diese Hunde sind auf das sogenannte Mantrailing, einem Spezialgebiet des Rettungshundewesens, spezialisiert. Die Hunde folgen dabei dem Individualgeruch eines Menschen. Die Suche beginnt dabei an dem letzten vermuteten Aufenthaltsort der Person, bevor diese verschwand.

Mit diesem Großeinsatz erhoffen sich die Behörden und Ermittler, dass auch die sterblichen Überreste von Peter Neumair gefunden werden können. 

Keine Haftentlassung für Benno Neumair

Wie die Staatsanwaltschaft Bozen zudem am Donnerstag in einer Presseaussendung mitteilte, hat das Überprüfungsgericht seine Entscheidung zum Antrag auf Aufhebung der gegen Benno Neumair verfügten vorbeugenden Verwahrungshaft in einer Strafansttalt hinterlegt. Der von den Verteidigern von Benno Neumair, den Anwälten Flavio Moccia und Angelo Polo, eingebrachte Antrag wurde abgelehnt. Benno Neumair bleibt somit weiterhin in U-Haft. 

Außerdem teilte die Staatsanwaltschaft Bozen mit, dass sie am Donnerstagvormittag den an der Universität von Verona tätigen renommierten Rechtsmediziner Dr. Dario Raniero mit der Autopsie des Leichnams von Laura Perselli beauftragt hat. "Erste diesbezügliche Ergebnisse sind voraussichtlich nicht vor nächster Woche zu erwarten", ließ die Staatsanwaltschaft Bozen in ihrer Aussendung wissen. 

Zum weiteren Stand der Ermittlungen kann die Staatsanwaltschaft Bozen aufgrund des geltenden Ermittlungsgeheimnisses keine Auskünfte erteilen. 

 

     

    VOX News Südtirol / ts