Wie es in einer Presseaussendung der "Figli Costituenti" für Südtirol heißt, erhofft man sich, dass auch andere Gemeinden diesem weitsichtigen Schritt folgen werden: Nach den fast 2000 Unterschriften, die in Südtirol für das Volksbegehren zur Verankerung der Prinzipien des Umweltschutzes, der nachhaltigen Entwicklung und der intergenerationellen Gerechtigkeit in der Verfassung gesammelt wurden, konnten diese Prinzipien jetzt in die Satzungen der Gemeinden des Grödnertals aufgenommen werden.
Das nationale Volksbegehren "Figli Costituenti" (figlicostituenti.eu) hat vor allem in Gröden großen Anklang gefunden, wo 9% der BürgerInnen von St. Christina und 5% von St. Ulrich und Wolkenstein das Volksbegehren unterzeichnet hatten. Deshalb freut uns die Abstimmung in den Grödner Gemeinderäten, die zur Verankerung dieser wichtigen Grundsätze in den jeweiligen Gemeindestatuten geführt haben, sehr. Ein Erfolg, der keineswegs selbstverständlich war, denn eine qualifizierte Mehrheit von zwei Dritteln der Gemeinderäte war erforderlich.
"Wollen wir die großen Herausforderungen der Zukunft meistern, ist der Einzelne genauso gefordert wie große Unternehmen und politische Gebilde. Der Gemeinde kommt hierbei eine ganz besondere Rolle zu, denn geht diese mit gutem Beispiel voran, so hat dies positive Auswirkungen sowohl auf den einzelnen Bürger als auch auf übergeordnete Institutionen", behauptet die Gemeinderätin Birgit Klammer.
"Es ist schön, was Nachhaltigkeit bedeutet: die Eigenschaft eines Prozesses oder Zustandes, der auf einem bestimmten Niveau unbegrenzt aufrechterhalten werden kann. Tatsächlich ist es das Rezept für die Ewigkeit, und es hängt von uns, von unserer Arbeit ab, ob wir in der Lage sind, in der Gegenwart zu handeln und über die zukünftigen Auswirkungen unseres Tuns nachzudenken, ohne das Leben zukünftiger Generationen zu gefährden", sagt Gemeindereferentin Christine Senoner.
Die Gemeinderätin Sara Stufflesser hatte den Eindruck, dass "die Entscheidung die Ratsmitglieder zum Nachdenken anregte und sie sich fragten, ob die Entscheidungen, die sie von Zeit zu Zeit treffen, tatsächlich nicht nur ihrer eigenen Generation, sondern auch der zukünftigen zugutekommen".
"Die Verankerung dieser Prinzipien in den Satzungen ist ein wichtiger Schritt, um die Gemeinden bei großen wie auch kleinen Entscheidungen dazu zu verpflichten, das Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur nicht nur für die Gegenwart, sondern auch für die Zukunft zu erhalten. Das Handeln nach diesen Prinzipien ist eine unabdingbare Voraussetzung, um große ökologische und ökonomische Herausforderungen nach wie vor zu bewältigen", bekräftigt Matthias Cologna, Koordinator von "Figli Costituenti" für Südtirol.
Nun setze man sich für die weitere Ausdehnung von "Figli Costituenti" ein und hoffe, dass andere Gemeinden diesem Beispiel folgen, so die Pressemitteilung. "Wir stehen den Gemeinderäten gerne für Erklärungen zur Verfügung, sodass das politische und administrative Handeln der Gemeinde in Richtung einer zunehmenden Aufmerksamkeit für Umweltschutz und zukünftige Generationen gerichtet ist."