Auf Initiative der Süd-Tiroler Freiheit habe sich der Südtiroler Landtag bereits 2015 einstimmig für den Bau Reschenbahn ausgesprochen, nun gelte es auch den Tiroler Landtag zu überzeugen, um das Projekt endlich auf Schiene zu bringen.
Die Reschenbahn ist die normalspurige, einer Fertigstellung harrende Bahnlinie von Landeck bis nach Mals, als deren Teilstück die Vinschgaubahn konzipiert und gebaut wurde. Vor knapp 100 Jahren, im April 1918, wurde bereits mit den Bauarbeiten der Zugstrecke über den Reschen begonnen. Es wurden umfangreiche Baupläne erstellt, die Linienführung festgelegt, Grundstücke enteignet und die Zustimmung aller Gemeinden eingeholt. Von Landeck kommend wurden weite Teile der Bahnlinie bis Tösens sogar schon gebaut. Eisenbahntunnels, Bahnhöfe, Brücken und Bahndämme wurden errichtet, die teilweise heute noch existieren.
Der Erfolg der Vinschgaubahn beweist den großen touristischen Nutzen, den auch die Reschenbahn hätte. Nach dem Vorbild des erfolgreichen Mobilitätskonzeptes der Pustertalbahn, könnten entlang der Strecke die Skigebiete Haider Alm, Schöneben, Nauders, Serfaus-Fiss-Ladis und Fendels unmittelbar an die Reschenbahn angeschlossen werden. Mit dem Bau der Reschenbahn würden das Obere Gericht und der Obere Vinschgau direkt an internationale Bahnverbindungen angeschlossen und wären somit schnell und autofrei erreichbar. Auch die Anbindung an die Schweiz wäre von Taufers oder Mals aus nach Zernetz bzw. von Pfunds oder Tösens aus nach Schuls möglich.
Die FPÖ-Tirol und die Süd-Tiroler Freiheit hätten bereits wichtige Vorarbeit zum Bau der Reschenbahn geleistet, heißt es aus der Partei. Neben der Aushebung der historischen Streckenführungspläne, seien auch bereits eine Streckenbegehung sowie eine Erhebung über die bereits fertiggestellten Baukörper der Bahnlinie durchgeführt worden. 2019 sei zudem ein gemeinsamer Informationsabend in Tösens organisiert worden, um die Bevölkerung über die Vorteile dieser Bahnlinie zu informieren, der auf sehr großes Interesse stieß. In Nauders und Graun fand auch ein Treffen mit Politikern und Tourismustreibenden statt, die sich bereits konkrete Gedanken über den Anschluss der Bahn an die Skigebiete gemacht haben.
Allen Abgeordneten des Tiroler Landtages werde in den nächsten Tagen der Beschluss des Südtiroler Landtages sowie eine Informationsbroschüre zur Rechenbahn übermittelt. Darin werden umfangreiche Informationen bzgl. der verkehrstechnischen Hintergründe, die historischen Entwicklungen, die bereits fertiggestellten Streckenabschnitte, Baupläne der Streckenführung, aber auch moderne Tourismuskonzepte zur Nutzung der Reschenbahn aufgezeigt.
Die FPÖ-Tirol und die Süd-Tiroler Freiheit seien überzeugt, dass in Zeiten, in denen der Straßenverkehr überbordet und der Umweltgedanke immer stärker wird, gerade solche Bahnprojekte von unschätzbarem Wert sind und werden sich daher gemeinsam für den Bau der Reschenbahn einsetzen. Neben der Aufwertung der gesamten Region, dem touristischen Mehrwert und dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs, wäre die Reschenbahn aber auch eine weitere Verbindung zwischen Nord- und Südtirol und somit eine Stärkung der Europaregion Tirol.