Hilfe in der Corona-Not

"Zomholten" - Südtiroler für Südtiroler

Die Corona-Pandemie bringt nicht nur Wirtschaft und Betriebe in eine Notsituation, sondern auch diejenigen, die für sie tätig waren, aufgrund der von den verantwortlichen Politikern verordneten Zwangsschließungen nun aber keine Arbeit und somit kein Einkommen mehr haben: Arbeitnehmer und ihre Familien. Es gibt zwar auch in Südtirol einige Organisationen, wie die Caritas, die versuchen, den Nöten der betroffenen Familien Abhilfe zu schaffen, aber es ist auch jüngst eine beachtenswerte private Initiative ins Leben gerufen worden. Angelika Kaufmann und Michi Lageder haben gemeinsam auf Facebook ein Projekt mit dem Namen "Zomholten" auf die Beine gestellt. Innerhalb nur weniger Tage haben sich über 20.000 Südtirolerinnen und Südtiroler dem Hilfsprojekt angeschlossen.

Bildmitte: Die Initiatorin von "Zomholten" Angelika Kaufmann. Quelle: Facebook

"Mir holten zom! Wenn mir zomholten, sein mir unschlagbar!", so das Credo der beiden Freunde Angelika Kaufmann und Michi Lageder, die am 11. Februar beschlossen haben, "Zomholten" auf die Beine zu stellen, um der Situation, in der sich zahlreiche Südtiroler Familien aufgrund der Covid-Krise befinden, entgegenzuwirken.

Im Gespräch mit VOX NEWS Südtirol erklärte Angelika Kaufmann, dass sie erfahren habe, dass es Familien gäbe, die aufgrund von finanziellen Engpässen seit Wochen ohne Strom leben müssen. Daraufhin habe sie gemeinsam mit Michi Lageder Lebensmittel gekauft und Hotspots errichtet, an denen die Menschen diese abholen können. Das Prinzip ist einfach: "Wir können beim Einkaufen ein Sackerl für andere mitnehmen und dort abgeben", sagt Angelika Kaufmann. Die Tüten werden an den Lebensmittel-Hotspots ausgehängt und stehen zur Mitnahme für diejenigen bereit, die sie benötigen. Um auf die Initiative aufmerksam zu machen habe sie eine Facebook-Gruppe gegründet. Das Ergebnis war überwältigend und hat den beiden Initiatoren gezeigt, dass sie mit ihrer Initiative den Nerv der Zeit getroffen haben. "Wir freuen uns, dass sich innerhalb ca. 100 Stunden bereits über 20.000 Personen tatkräftig unserer Initiative angeschlossen haben – und vor allem auch, dass diese genutzt wird. Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind", sagt die Initiatorin weiter.

"Armut ist kein Grund sich zu schämen"

Nicht nur an die Versorgung mit Lebensmitteln ist gedacht, sondern auch an dringende Strom-, Arzt- und Medikamentenrechnungen, denn diese können der Initiative ebenso zugesendet werden. Diesbezüglich äußert sich Frau Kaufmann folgendermaßen: "Wir werden alles versuchen uns gegenseitig zu helfen! Armut ist kein Grund sich zu schämen! Von Tiroler für Tiroler."

Zudem solle auch im Netz ein Lächeln verbreitet werden, denn jeder - egal ob als Wohltäter oder als Nutznießer der Aktion - ist dazu eingeladen, einfach nur ein Lichtlein und "#stelldirvor" zu posten, damit "den Menschen ins Bewusstsein gebracht wird, dass man nie alleine ist", so die Initiatoren der Aktion "Zomholten" abschließend.

Hier geht es zur Facebook-Gruppe: #zomholten

Wem wird wie geholfen?

 

 

VOX News Südtirol / Ninja Brockmann