Harald Rechenmacher als Kanonikus Michael Gamper (1885-1956), Patrick Steinacher als Kunstmaler Paul Troger (1698-1762), Horst Ortler als Peter Mitterhofer (1822-1893), Hermann Weger als Repräsentant der Saltner, Roland Libardi als Oswald von Wolkenstein (1376-1445), Lisa Priller als Margarete Maultasch (1318-1369) u.v.a.. Alle diese Repräsentanten der Geschichte stehen zwar nur stumm auf der Bühne, doch was wäre dieses Schlussbild ohne sie. Gleich darauf kommt es zu einer ergreifenden Begegnung der Generationen, bevor mit dem Tod der Hauptperson das Schauspiel endet. Wer die Aufführungen der Meraner Festspiele in den Jahren 2018 und 2019 gesehen hat, weiß, dass es hier immer wieder spektakuläre Bilder zu sehen gibt. Das ist auch in diesem Jahr so.
Neu ist heuer, dass ausschließlich Südtiroler Darsteller auf der Bühne stehen. Die aus verschiedenen Bühnen des Landes kommenden Darsteller bewältigen ihre Aufgabe gut. Regisseur Gerd Weigel ist es gelungen, die sieben Darsteller, bestehend aus Oliver Pezzi (Sterzing), Ruth Kofler (Naturns), Karin Lintner (Terlan), Paul Tappeiner (Partschins), Max Tschager (Lana), Valentina Maria Mölk und Sabrina Waldner (Meran) zu einem Ensemble zusammenzufügen, das wunderbar harmoniert. Mit Bärbl Unterweger als Regieassistentin wurde in einer mehrwöchigen Probenzeit aus den einzelnen Spielern ein richtiges Ensemblespiel, das man sich wünscht, auch in den kommenden Jahren zu sehen. Die schauspielerische Leistung der Darsteller vermag die Zuschauer tatsächlich zu berühren. Das Stück des Tiroler Dramatikers Luis Zagler ist zwar für professionelle Schauspieler geschrieben, dennoch meistert dieses Ensemble die Herausforderungen. Es wäre falsch, einen der Darsteller besonders hervorzuheben. Die Spieler identifizieren sich mit ihren Rollen und spielen mit großer Überzeugungskraft.
In dem vielschichtigen Drama laufen mehrere Handlungsstränge ineinander, was dem gesamten Ablauf des Schauspiels eine besondere Spannung verleiht. Dieser Ablauf ist von der Regie so konzipiert, dass alles flüssig ineinandergreift. Angefangen von der professionell anmutenden Bühnenkonstruktion, für die Christian Pippi aus Meran verantwortlich zeichnet, bis hin zum Licht, mit dem Julian Marmsoler wunderbare Stimmungen erzeugt, und der hervorragenden Maske von Maria Kralik und Emily Schwarz, die jeden einzelnen Charakter nochmal treffend unterstreicht. Alle diese Details tragen zur großartigen Ensembleleistung bei, dass diese heurige Uraufführung wieder zu etwas ganz Besonderem geworden ist. Hervorhebens sind die fantastischen Kostüme von Sieglinde Michaeler und Walter Granuzzo, die in ihrer farblichen Abstimmung die Handschrift der erfahrenen Kostümbildnerin erkennbar werden lassen.
Vor und nach der Aufführung sorgt das gastronomische Angebot mit Südtiroler Spezialitäten von Sandra Spinell und Harald Rechenmacher dann noch dafür, dass die Veranstaltung auch durch das gemütliche Beisammensein zu einem Erlebnis wird, das nicht so schnell vergessen wird. Karten für die wenigen noch verbleibenden Aufführungen am Samstag, 17.07, Montag, 19.07, Dienstag, 20.07 und Mittwoch, 21.07.21 können über die Internetseite www.meranerfestspiele.com oder telefonisch unter 0473 428388 reserviert werden. Besucher brauchen keinen Pass. Es herrscht auch keine Maskenpflicht. Die Meraner Festspiele vergeben weniger Sitzplätze, sodass die Reihen auf der Tribüne nur zur Hälfte besetzt sind und der gebotene Abstand garantiert werden kann. Diese Vorsichtsmaßnahmen gelten auch für alle übrigen Bereiche. Einlass 19:00 Uhr, Beginn der Vorstellung: 21.00 Uhr. Dauer: 1 Stunde 40 Minuten. Gratisparkplätze gibt es für die Theaterbesucher auf den oberen Parkplätzen der Gärten von Trauttmansdorff.