Der Tierschutz und die liebe Politik

Bildausschnitt: Landesrat Arnold SchulerSie konnten zusammen nicht kommen: während sich Südtirols Tierschützer von der Politik im Stich gelassen fühlen, ist der Fall für Landesrat Schuler wegen unüberwindbarer Zwistigkeiten zwischen den Tierschutzvereinen zu kompliziert. Die Tiere üben keinen Druck aus und geben keine Wahlstimmen ab, das sei der Grund, weshalb sich die Politiker mit diesem Thema ganz ungern beschäftigen und "sie für alles zu faul sind und nix hören und nix tun", wie sich ein Tierschützer, der nicht genannt werden will, unserer Redaktion gegenüber ausdrückt. Trotz der Umstrukturierung unter den Tierschutzvereinen vor drei Jahren hat sich bei den Tierschützern vor Ort nicht viel verändert, nur die Stimmen sind leiser geworden. "Ich habe schon seit ein paar Jahren keine Klagen mehr gehört, auch nicht der landestierärztliche Dienst, und auch nicht von Touristen, mir wurde jedenfalls nichts zugetragen", sagt Landesrat Arnold Schuler (siehe Artikel VOX NEWS Südtirol "Tierschutz in Südtirol: Bröckelt der gute Ruf?") "Ja, das kann schon sein", sagt Elke Margarete Rabensteiner Kirch vom Tierfreundeverein Südtirol, "es ist halt so, dass jeder einzelne Tierschützer so viel mit dem Naheliegendsten zu tun hat, zum Beispiel ein krankes oder verletztes Tier zu retten, zum Tierarzt zu bringen, es aufzupäppeln und dafür zu sorgen, dass es überlebt." Während die Tierschützer also täglich an vorderster Front kämpfen, bleibe wenig Tatkraft über für nervenaufreibende Diskussionen mit der Politik. "Wegen der schlechten Erfahrungen, die wir mit den Politikern schon gemacht haben, sind wir auch nicht gerade euphorisch", sagt Roland Aufderklamm, Präsident des Tierschutzvereins Überetsch-Unterland, "man stelle sich vor, dass wir damals zu dritt unser Anliegen vorgebracht haben und die Ländesrätin Stocker nur meinte: 'ja, unerwünschten Katzennachwuchses kann man sich auch anderweitig entledigen', dazu braucht man wohl nicht mehr viel zu sagen." Derweil unverändert sind die Probleme der Tierschützer vor dem Hundepranger. Bliebe immer noch die Möglichkeit, dem Herrn Landesrat in Stärke und Einigkeit eine lückenlose Ausarbeitung betreffend Situation und Bedürfnisse, mit konkreten Vorschläge für Gesetzesänderungen und -erweiterungen, über den Tisch zu schieben - und somit das "Nix hören und Nix tun" ziemlich zu erschweren.