Forschung im Bereich der künstlichen Intelligenz

Covision Lab: Der Tech Hub im Herzen der Alpen

Der Standort Südtirol soll zu einem Referenzpunkt in Europa im Bereich künstliche Intelligenz und Computer Vision werden: Um das zu erreichen, haben sich sieben namhafte Südtiroler Unternehmen zusammengeschlossen und Covision Lab gegründet. Neben großen Namen im wissenschaftlichen Ausschuss und im Board glänzt das Projekt vor allem durch seine Anziehungskraft für junge Talente aus der ganzen Welt. Das belegen nicht nur unzählige Bewerbungen während des Lockdowns.

Computer Vision als Teilgebiet der Forschung im Bereich der künstlichen Intelligenz: Darum kümmert sich nun ein neues Kompetenzcenter in Brixen, das Covision Lab, wie es in einer aktuellen Presseaussendung heißt. "Computerbasierte Sehen" findet besonders in den Bereichen Automotive, 3D-Modelling, Robotics und Qualitätskontrolle Anwendung. Denn diese verfolgen ein gemeinsames Ziel: auf digitaler Ebene das menschliche Sehen simulieren, um Maschinen und Algorithmen die Möglichkeit zu geben, Bilder zu analysieren. Grundsätzlich setzt sich das Konzept mit der Interaktion zwischen Maschine und Objekt auseinander: Die Analyse ermöglicht es zum Beispiel einem Fahrzeug beim autonomen Fahren, Hindernisse zu erkennen und diesen auszuweichen. Und auf das gemeinsame Ziel baut auch das operative Geschäft von Covision Lab auf. Das Unternehmen besteht aus einer Genossenschaft von sieben international tätigen Firmen, die in Südtirol ansässig sind und Besonderes vorhaben: den Transfer von der Theorie zur Praxis zu beschleunigen, um den Unternehmen die Entwicklung von industriellen Anwendungen zu ermöglichen.

Dabei versprechen sich die Gründer nicht nur einen technologischen Vorteil auf dem Markt, sondern auch Quantensprünge im Deep Learning, 3D-Sensing und Embedded Vision. Covision Lab konzentriert sich vor allem auf 3D-Acquisition, -Rekonstruktion und -Analyse, auf die Qualitätskontrolle von Oberflächen sowie der Analyse und Modellierung von Objekten und Szenen mit Multikamera-Systemen und anderen Sensoren.  

Rita Cucchiara, Pietro Perona und Paolo Lugli bilden wissenschaftlichen Ausschuss

Der Sitz des innovativen Unternehmens befindet sich im Hauptquartier der Durst Group in Brixen. Durst gehört zu den weltweit führenden Unternehmen im Bereich Inkjet-Druck für industrielle Anwendungen. Im wissenschaftlichen Ausschuss finden sich Namen von internationalem Format wieder: Rita Cucchiara, ordentliche Professorin an der Fakultät für Ingenieurwesen "Enzo Ferrari" der Universität Modena und Reggio Emilia sowie Direktorin des nationalen Laboratoriums für künstliche Intelligenz und intelligente Systeme (Laboratorio Nazionale di Intelligenza Artificiale e Sistemi Intelligenti); Pietro Perona, Professor am California Institute of Technology (Caltech) und Amazon Fellow sowie einer der weltweit führenden Experten für Machine Learning im Bereich Computer Vision; und Paolo Lugli, Direktor der Freien Universität Bozen und ehemaliger Dekan der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der Technischen Universität München.

Im Verwaltungsrat der Genossenschaft sitzen jeweils Vertreter der sieben Gründungsunternehmen: Alupress, Barbieri Electronic, Durst Group, Microgate, Microtec, MPD, TTControl.

Die nächsten wichtigen Schritte für Covision Lab stehen auch schon auf dem Programm: Demnächst wird der Markteintritt des Media Labs erfolgen. Außerdem wird das Partnernetzwerk mit hochrangigen Universitäten aus der Schweiz, Deutschland, Österreich und Italien ergänzt und ausgebaut. Und natürlich werden interne Projekte der Gründungsunternehmen von der Theorie in die Praxis umgesetzt.

Das Media Lab

Das Media Lab ist der kommerzielle Arm von Covision Lab, der Unternehmen zahlreiche Dienstleistungen anbietet. Zum Beispiel mit dem Multikamera-System, das Bilder von Objekten und Produkten aufnimmt und diese automatisch als 3D-Modelle oder 360 Grad Renderings darstellt. Anwendung können diese Modelle im E-Commerce oder Kultur finden, wo besonders große Nachfrage nach interaktiven Methoden zur Präsentation von Produkten oder Kunstwerken herrscht, die dann gegebenenfalls auch durch Augmented Reality oder Virtual Reality dargestellt werden können.  

Ein europäisches Forschungszentrum im Herzen der Alpen

"Es erfüllt uns mit Stolz, solch ein einzigartiges Projekt starten zu können, um Südtirol zu einer Topadresse für Computer Vision in Europa zu machen", erklärt Federico Giudiceandrea, Präsident des Boards von Covision Lab, Gründer der Firma Microtec und Präsident des Südtiroler Unternehmerverbands. "Covision Lab soll als Brücke zwischen Forschung und Industrie dienen. Wir wollen uns Gründungsunternehmen, aber auch dem Standort Südtirol einen Wettbewerbsvorteil in diesem Bereich verschaffen. Dies wollen wir erreichen, indem wir junge Talente aus Italien und dem Ausland hierherbringen und einen Hub an internationalen Forschern und Entwicklern schaffen – in einem einzigartigen, zukunftsorientierten Umfeld, in dem es ihnen an nichts fehlen wird, um ihrer Arbeit im Zeichen des technologischen Fortschritts nachzugehen."

Während des Lockdowns sind bei Covision Lab über 200 Bewerbungen aus der ganzen Welt eingegangen. Das aktuelle Team unter dem jungen CEO Franz Tschimben, der einige Jahre im Silicon Valley tätig war, besteht aus Wissenschaftlern und Tech-Experten aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz und Computer Vision.

 

Durst AG ist ein weltweit tätiges Technologieunternehmen, das sich auf die digitale Aufarbeitung und Produktion von Bildern spezialisiert hat. Neben dem Hauptsitz in Brixen, Südtirol, betreibt Durst Büros in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Österreich und den Vereinigten Staaten. www.durst-group.com

Alupress gehört zu den führenden Unternehmen in der Produktion von innovativen Komponenten und Systemen nach Aluminiumdruckgussverfahren. www.alupress.com

Microtec vertreibt Scan- und Optimierungssysteme für die Holzverarbeitungsindustrie seit 1980. www.microtec.eu

TTControl ist ein Joint Venture von TTTech und HYDAC International und ein
führender Anbieter auf dem Gebiet elektronischer Steuerungssysteme, IoT-Lösungen und Bedienoberflächen für mobile Maschinen und Off-Highway-Fahrzeuge.

 

Microgate startet als Produzent von Zeitnahme-Systemen im Sport. Mit besonderem Fokus auf Innovation und Design ist das Unternehmen heute in vier Bereichen tätig: Timing, Training & Sport, Medical Rehab und Engineering. Abnehmer finden sich in 30 Ländern und auf vier Kontinenten. www.microgate.it

Barbieri Electronics ist ein international tätiger Produzent für intelligente Farbmesssysteme, die im digitalen Druck höchste Qualität bei Bildern garantieren. www.barbierielectronic.com

MPD ist ein Spin-off des Polytechnikums Mailand und Microgate. Das Unternehmen ist führend in der Produktion von Photonenzählern und arbeitet mit der NASA, HP, Novartis und dem MIT in Boston zusammen. www.micro-photon-devices.com

VOX News Südtirol / ja