Stärkere Kontrollen / mehr Sensibilisierung

Bruneck: Ortspolizei blickt auf schwieriges Jahr zurück

Am Gedenktag ihres Patrons, des Hl. Sebastian, blickt die Ortspolizei Bruneck wie gewohnt auf das abgelaufene Arbeitsjahr zurück, diesmal Covid-19 bedingt ohne traditionelle Feier. Auch für die Ortspolizei war 2020 ein besonderes und herausforderndes Jahr. Das Coronavirus bestimmte größtenteils den täglichen Dienst. Die anfängliche Unwissenheit, die ständig neuen und teils unklaren gesetzlichen Bestimmungen ließen viel Interpretationsspielraum und machten ein effizientes Arbeiten häufig schwierig.

Kommandant Stefan Haidacher: "Wir hoffen auf eine möglichst baldige Rückkehr zu einem normalen Alltag."

Die Anforderungen der Bürgerinnen und Bürger, der Wirtschaft und der Politik waren meist unterschiedlich. Einerseits wurden stärkere Kontrollen und härteres Vorgehen gefordert, andererseits sollte mehr auf Sensibilisierung gesetzt werden. Insgesamt stellte die Ortspolizei Bruneck im vergangenen Jahr 152 Übertretungen der Covid19-Bestimmungen fest. "Die Ordnungskräfte leisten einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie, auch wenn dieser häufig negativ behaftet ist. Ohne Präsenz und Kontrolle durch die Polizeiorgane sind die Maßnahmen kaum wirksam", betont Kommandant Stefan Haidacher.

Neben den Kontrollen der Covid19-Bestimmungen war die Ortspolizei aber vielfach auch erste Anlaufstelle für jegliche Fragen zur Ausgangssperre, Quarantäne, Maskenpflicht, Schließung der Betriebe und Reisen. Auch die Organisation und der Ablauf der beiden Corona-Massentests in Bruneck war eine der Hauptaufgaben der Ortspolizei. In diesem Zusammenhang betont Kommandant Haidacher, dass auch die Polizeibeamten selbst stets der Gefahr einer Ansteckung ausgesetzt sind, da durch den direkten Kontakt mit Bürgerinnen und Bürgern, etwa bei Verkehrsunfällen, Wohnsitzkontrollen oder Überprüfungen der Quarantänepflicht trotz Schutzausrüstung und Beachtung der Abstands- und Hygienevorschriften immer ein Restrisiko bleibt. Das Coronavirus beeinflusste natürlich auch die reguläre Tätigkeit der Ortspolizei. Dienste bei Märkten und öffentlichen Veranstaltungen fielen fast vollständig aus, die Verkehrserziehung an den Schulen fand ebenfalls nicht statt.

Die 4.381 Strafen laut Straßenverkehrsordnung sind etwa 950 weniger als im Jahr 2019. Auch die Geschwindigkeitskontrollen und die dabei festgestellten 1.208 Übertretungen sanken um fast 20 %. Verkehrsunfälle gab es sogar um mehr als ein Drittel weniger, darunter leider jedoch einen tödlichen Motorradunfall.
Wegen verschiedener Delikte, wie Diebstahl, Bedrohung oder Trunkenheit am Steuer wurden 32 Personen bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.
Vermehrte Einsätze gab es wegen Personen, die meist in betrunkenem Zustand handgreiflich wurden oder randalierten. Das Phänomen der organisierten Bettelei ist hingegen deutlich zurückgegangen. Auch dies sind laut Kommandant Haidacher Auswirkungen der allgemeinen Krise.

Für 2021 hofft auch die Ortspolizei Bruneck auf eine Verbesserung der Infektionslage und auf eine möglichst baldige Rückkehr zu einem normalen Alltag. Deshalb ergeht an alle Bürger der Appell sich an die geltenden Bestimmungen zu halten.

VOX News Südtirol / ja