Das Coronavirus ist mehr oder weniger plötzlich in Südtirol aufgetaucht und hat annähernd das komplette wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben über Nacht zum Stillstand gebracht. Neue Verordnungen sind wie Unkraut aus dem Boden gewachsen. Die Menschen mussten sich nach und nach in ihre vier Wände zurückziehen. Geschäfte und Firmen wurden geschlossen, Feste und Versammlungen abgesagt. "Ein notwendiges Übel, davon gehen wir aus. Doch dieses muss nun ein Ende haben", erklärt der Landesobmann der Südtiroler Bauernjugend, Wilhelm Haller. "Die Wirtschaft wird nun Schritt für Schritt wieder hochgefahren und immer mehr Menschen kehren an ihren Arbeitsplatz zurück. Das ist ein großer und wichtiger Schritt für Südtirol. Das gesellschaftliche Leben bleibt jedoch weiterhin auf der Strecke, auch dieses muss wieder aktiviert werden", davon ist Haller überzeugt.
Nach Wochen der Selbstisolation und fehlenden sozialen Kontakten von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ist es wichtig, diesen wieder Perspektiven zu geben. Das Vereinsleben kann dabei eine große Stütze sein. Das in Südtirol die Gemeinschaft großgeschrieben wird, ist vor allem den zahlreichen Vereinen zu verdanken, die auf Orts-, Bezirks-, und Landesebene wertvolle Arbeit leisten. Sie verbinden Menschen, stärken den Zusammenhalt und das Selbstwertgefühl und lassen Großes entstehen. "Wir sehen es als unsere Aufgabe, diese Gemeinschaft wieder zu beleben, dafür brauchen wir jedoch auch Handlungsspielräume", betont Angelika Springeth, SBJ-Landesleiterin.
In diesem Zusammenhang fordert die Südtiroler Bauernjugend von der Politik eine Berücksichtigung des Ehrenamts in den Verordnungen der Phase 2. "Schrittweise sollen unter Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen wieder Sitzungen und Versammlungen erlaubt werden, angefangen in kleineren Gruppen auf Ortsebene. Einige bereits geplante Aktionen und Veranstaltungen müssen weitergedacht und verschoben werden, dazu braucht es einen offenen Dialog, jenseits von PC und Videokonferenz", so die SBJ-Landesleiterin.
Die zahlreichen Vereine in der Hand von 150.000 Südtirolerinnen und Südtiroler haben bisher unser Land und unsere Leute zu denen gemacht, was sie sind. "Mit neuen Ideen und vereinten Kräften können sie unser gesellschaftliches Leben wieder hochfahren und einen Re-Start der Gemeinschaft beginnen, geben wir ihnen die Freiheit dazu", unterstreicht SBJ-Landesobmann Wilhelm Haller.