Team K stellt Beschlussantrag

Auwald in Brixen erhalten

Der Auwald in Brixen, der schon einige Naturschutzorganisationen und -schützer auf seiner Seite hat, findet nun in Team K einen weiteren Befürworter. Franz Ploner und Peter Faistnauer haben einen Beschlussantrag eingereicht, mit welchem sie fordern, die Zerstörung des Auwaldes zu verhindern und ihn aus Biotop auszuweisen.

Der Auwald in der Industriezone Brixen ist ein wertvoller ökologischer Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten und einer der letzten übrig gebliebenen Wasserschutzgebiete in der sonst so verbauten Industriezone.  Seit Monaten ist er aber immer wieder  Diskussionsthema mehrerer Umweltschutzverbände, örtlicher Behörden und Naturschützer, denn er sollte abgeholzt werden - auf Grund der Erweiterungspläne der Firma Progress.

Die Zerstörung konnte bisher noch verhindert werden, nun aber, nach dem Ja des Brixner Gemeinderates, stimmt sogar der Umweltgruppe Eisacktal den Plänen der Firma Progress zu: Progress will tauschen und statt des Auwaldes in der Industriezone das Biotop in der Millander Au erweitern, welches sie bereits käuflich erworben hat, um ihre Pläne umsetzen zu können. Auch der Dachverband für Natur- und Umweltschutz unterstützt den "Deal". Argument: das Biotop in der Millander Au könnte im Gegensatz zum Auwald in der Industriezone ökologisch aufgewertet und erweitert werden. Noch sind aber längst nicht alle Umweltgruppierungen mit diesem Handel einverstanden, heißt das doch am Ende, dass der Auwald dem Erdboden gleichgemacht werden müsste.

"Wir haben Verständnis, dass sich Betriebe in der Brixner Industriezone entwickeln müssen und dies über Erweiterungsbauten geschehen soll. Dafür gibt es geeignete und weniger geeignete Standorte. Ein Auwald ist letzterer", argumentiert Team K. Eine Abholzung des Auwaldes widerspreche  den Schutzzielen des Landschaftsplanes. Auch von Seiten der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz gäbe es bezogen auf diesen Auwald ein negatives Gutachten.

Auwälder werden in ganz Europa als schützenswerte Lebensräume angesehen. Das Waldstück in der Industriezone Brixen ist ein wertvoller Rückzugsort für Tier- und Pflanzenarten und fungiert als Brutplatz für seltene Vögel, wie zum Beispiel den Graureiher und den selten vorkommenden Kleinspecht, Vogelarten, die auf der Roten Liste der gefährdeten Arten aufscheinen.

Im Projekt StadtLandFluss der Agentur für Bevölkerungsschutz haben sich die Gemeinden Brixen, Vahrn und Feldthurns dafür ausgesprochen, den Talboden von Brixen sicherer und lebenswerter zu gestalten und den Flussraum ökologisch aufzuwerten, für Team K ein Widerspruch zum jetzigen Einverständnis damit, dass der Auwald kommerziellen Interessen weichen soll.

Im vergangenen Herbst waren Vertreter des WWF und Legambiente vor Ort, um sich den Auwald anzusehen. Ergebnis der Begutachtung: "Ein bestehender naturnaher Auwald, mit monumentalen Baumriesen, einer ausgeprägten Strauch- und Krautschicht und seiner hochspezialisierten Fauna, wie den Erlenprachtkäfer und den zahlreichen Brutvogelarten, entstehe nur über einen sehr langen Zeitraum und sei nicht zu ersetzen."

Die Zerstörung dieses wertvollen Lebensraumes für Mensch, Tier- und Pflanzenwelt könne gerade in der jetzigen Zeit, die durch zunehmende Naturkatastrophen gekennzeichnet ist und gerade unter dem Gesichtspunkt der Klimaveränderungen und der erforderlichen CO2-Neutralität nicht gerechtfertigt werden.

Team K ist der Meinung, dass die vorgeschlagenen Ausgleichsmaßnahmen in der Millander Au durchgeführt werden sollten, aber keinesfalls als Ersatz für den Auwald, denn "…sie wären nichts weiter als eine Abmilderung der Wunden, die eine Rodung eines Auwaldes in diesem wichtigen Lebensraum schlagen würde."

Karin Renee Egger