Wie immer an den Wochenenden führten die Carabinieri von Sterzing auch in der Nacht von Freitag auf Samstag verstärkt Kontrollen auf Südtirols Straßen durch. Dabei hielten sie ein Fahrzeug mit deutschem Kennzeichen an, das in Aussehen und Fahrweise sofort einen etwas holprigen Eindruck vermittelte. Der Lenker des Fahrzeugs, ein 45-jähriger, aus Albanien stammender Mann, erschien den Ordnungskräften ziemlich durcheinander und nervös, weshalb sie zuerst übermäßigen Alkoholkonsum vermuteten. Der Verdacht aber bewahrheitete sich nicht. Der Fahrzeuglenker erklärte, er wäre als Tourist nach Italien eingereist, hatte aber kein Gepäck bei sich und konnte den Ordnungskräftigen auch keine schlüssige Aussage über seine Unterkunft in Italien bieten.
Das Fahrzeug wies zudem einige frappierende Mängel auf, so zum Beispiel eine kaputte Lenkung. Der Mann war außerdem mit angezogener Handbremse unterwegs. Weil das Fahrzeug auch nicht auf den Lenker zugelassen war und er die Mängel daran nicht erklären konnte, wurde er zur weiteren Befragung und Kontrolle auf die Carabinieristation in Sterzing gebracht. Zu verdächtig erschien den Ordnungshütern das Gesamtbild. Indes konnte auch gleich festgestellt werden, dass der Mann wegen diverser Drogendelikte bereits polizeilich bekannt war.
Bei der nachfolgenden Durchsuchung des Fahrzeugs kam den Carabinieri der Umstand zugute, dass ein Beamter das gleiche Auto besitzt und ihm der Innenraum deshalb bestens bekannt ist. Sofort aufgefallen ist ihm sofort eine Unregelmässigkeit: auf der Beifahrerseite von der Gangschaltung Richtung Armaturenbrett befand sich ein Schlitz mit einem kleinen Fenster. Die Plastikabdeckung darauf konnte schnell entfernt werden. Dahinter offenbarte sich ein Stauraum von beachtlicher Größe, darin die Ordnungskräfte 8,5 kg einer heroinähnlichen Substanz zutage förderten.
Der 45jährige Mann aus Albanien wurde auf der Stelle festgenommen und ins Gefängnis Bozen gebracht. Er wird sich wegen Drogenbesitzes und dem Verdacht auf Drogenhandels vor der Staatsanwaltschaft Bozen verantworten müssen.
Die Drogen wurden beschlagnahmt und zur weiteren Untersuchung ins Drogenanalyselabor nach Leifers gebracht.