Symphonic Winds feiert heuer sein 30-jähriges Bestehen und aus diesem Anlass werden gleich mehrere Solisten gemeinsam mit Symphonic Winds auf der Bühne stehen und für ein besonderes Konzerterlebnis sorgen. Im ersten Konzertteil stehen die beiden Werke "Songs of Liberation" des niederländischen Komponisten Harrie Janssen und die "Sinfonia Nr. 1 - Marea Negra" des spanischen Komponisten Anton Alcalde Rodriguez im Mittelpunkt der Darbietungen. Dabei werden die drei Südtiroler Chöre, der "Phos-Chor" unter der Leitung von Barbara Oss Emer, toTalVocal aus dem Eggental unter der Leitung von Ivan Dejori und der Chorverein Ritten unter der Leitung von Sandra Auer gemeinsam mit Symphonic Winds auf den verschiedenen Konzertbühnen stehen. Als Solisten wirken mit: Marco Pierobon (Trompete), Brigitte Canins (Sopran), Michael Lösch (Klavier) und Doris Warasin (Musicaldarstellerin). Die Aufführungen sind am 21. Dezember in Vahrn, am 22. Dezember in Bozen und traditionsgemäß seit 30 Jahren am 26. Dezember im Meraner Kursaal, mit Beginn um 20 Uhr. Reservierungen unter der Hotline 349 620 0772 VOX NEWS Südtirol hat mit Alexander Veit, künstlerischer Leiter und Dirigenten von Symphonic Winds, ein Interview geführt. VOX NEWS Südtirol: Wie sind sie auf die Idee gekommen Symphonic Winds zu gründen? Alexander Veit: Symphonic Winds war damals zur Zeit der Gründung ein Experiment. Es war mir ein Anliegen gemeinsam mit Freunden, die zur selben Zeit Musik studiert haben, etwas Besonderes für Südtirol zu schaffen in Form eines symphonischen Blasorchesters nach der Vision, wie wir sie von Amerika gekannt hatten. Vorbilder waren das Eastman Wind Ensemble oder das Tokyo Kosei Wind Orchestra aus Japan, die weltweit die führenden Spitzenensembles waren und auch noch heute sind. Nach diesem Modell wollten wir für Südtirol auch etwas Besonderes schaffen. Das war der Stein des Anstoßes dieses Elite Blasorchester für Südtirol ins Leben zu rufen. VNS: Macht es immer noch Spaß? Alexander Veit: Ja! Aus dem vor 30 Jahren gestarteten Versuch ist eine bleibende Realität geworden. Niemand hätte vor 30 Jahren geahnt, dass aus einem Versuch ein so von Erfolg geprägtes Orchester wird, das über 30 Jahre Bestand hat. VNS: Kann man einige Highlights dieser 30 Jahre nennen? Alexander Veit: Einzelne Highlights herauszuholen ist sehr schwierig. Es war jedes der letzten Orchesterprojekte ein Highlight für sich. Symphonic Winds charakterisiert, dass wir jährlich internationale Gastsolisten einladen, das ist unser Markenzeichen. Nachdem eine Vielzahl hochkarätiger Südtiroler Musiker das Orchester bilden, wollten wir immer durch das Einladen von internationalen Größen Inputs auch für das Orchester, für die einzelnen Musiker, sicherstellen und das hat sich als Kernvision über die Jahre hinweg gezogen: einmal als Publikumsmagnet für unser Publikum aber auch als Austausch und Reifeprozess für die mitwirkenden Musiker im Orchester. Um nur einige Highlights zu nennen: Allen Vizzutti unser erster internationaler Solist als Trompeter aus Amerika; die norwegische Ausnahme Trompeterin Tine Thing Helseth und der ungarische Elite Trompeter Gábor Boldoczki; die australische Ausnahme-Saxophonistin Amy Dickson, der amerikanische Saxophonist Otis Murphy. Sehr spannend war die Zusammenarbeit mit der österreichisch-russischen Starviolinistin Lidia Baich. Unglaublich aufregend war auch die Zusammenarbeit mit den drei Sopranistinnen Le Tre Orfei aus Taiwan; nicht zu vergessen Joseph Alessi Solo Posaunist von New York Philharmonic Orchester, und da könnte man die Reihe noch unendlich fortsetzen. Alle haben ganz toll zusammengearbeitet, gerade im letzten Jahr auch mit Marimba-Solistin Pei Ching Wu, als hochkarätige Musikerin. VNS: Was ist heuer "das Zuckerle" zum 30. Jubiläum? Alexander Veit: Heuer haben wir ein Intermezzo zum 30. Jubiläum und zwar wir laden nicht nur einen internationalen Solist ein, sondern wir wollten mit dieser Ausgabe ganz bewusst eine Made in Südtirol Produktion machen, weil es das 30-jährige Jubiläum ist. Inne zu halten, zu verdeutlichen welche unglaubliche Aussagekraft unsere eigenen Musiker haben, insofern wird das Orchester selbst sehr toll und bestechend wirken. Wir arbeiten mit drei Südtiroler Chören zusammen: Phoss Chor, toTalvocal und der Chorverein Ritten. Heuer sind wir mit insgesamt 130 Musikern, Sänger und Instrumentalisten auf der Bühne. Weiters haben wir eine Reihe von Solisten, die prägend für unsere Konzerte sind, wie Michael Lösch. Der Bürgermeister von Meran ist an mich herangetreten mit der Bitte die Uraufführung eines Werkes von Franco D'Andrea, Ehrenbürger der Stadt Meran, internationaler Star Jazz Pianist, zu machen. Konrad Plaikner, ebenfalls eine lokale Größe, beide Herren nahe 80 Jahre alt, bedeutende Persönlichkeiten für Meran im musikalischen Bereich. Konrad Plaikner hat ein Arrangement geschrieben und wir werden dieses Werk aufführen. Franco D'Andrea wird bei allen drei Konzerten selbst dabei sein und das Werk selbst vorstellen und am Klavier anspielen und die Uraufführung wird dann Michael Lösch selbst interpretieren. Michael Lösch ist sehr eng mit Franco D'Andrea verbunden, weil dieser sein Lehrer war. Mit dabei die Südtiroler Sopranistin Brigitte Canins, die ihren Wirkungsbereich in Südtirol aber auch darüber hinaus hat und in Mittelitalien lebt. Ebenso Marco Pierobon, er hat in den tollsten Orchestern gespielt wie Chicago Symphony Orchester, Maggio Musicale Fiorentino, Mailänder Scala, um nur einige seiner Stationen zu nennen. Heute ist er Professor am Konservatorium in Bozen, ansonsten ist er ein international gefeierter Solist und man kennt ihn von seinem Quintet Gomalan Brass. Nachdem er ein Studienkollege von mir war und er Südtiroler Wurzeln hat, ist es mir ein Anliegen gewesen, diesen Musiker zu uns zu holen, um gemeinsam zu musizieren. Natürlich werden wir die Herzen des Publikums sehr viel höher schlagen lassen mit dem Auftritt der Musical-Darstellerin Doris Warasin, die mit einem Musicalquerschnitt aufhorchen lassen wird und sicher für Publikumsfreuden sorgt. VNS: Wie schauen die Zukunftspläne von Symphonic Winds aus? Alexander Veit: Die letzten 30 Jahre haben gezeigt, dass neue Ideen zu haben gut und wichtig ist, aber im Umkehrschluss kann man sagen, dass neue und gute Ideen bleiben neu. Vor 30 Jahren ist uns mit dem Gründen des Orchesters von Symphonic Winds so was Gutes eingefallen, das 30 Jahre Bestand gehabt hat, weil wir unsere guten Ideen nicht einfach wiederholt haben, sondern selbstständig entwickelt haben. Sehr wichtig ist, damit sich etwas entwickeln kann, dass man ein Publikum hat, das hinter einem steht und dafür sind wir sehr dankbar. Wir hatten immer ein interessiertes Publikum, das jährlich unserer Einladung Folge leistet und sich darauf einlässt sich überraschen zu lassen, was wir wieder anbieten. Die Ideen sind zahlreich vorhanden, dass wir auch in den nächsten Jahren von uns aufhorchen lassen werden. Das Interview mit Alexander Veit, künstlerischer Leiter und Dirigent von Symphonic Winds, führte VOX NEWS Südtirol-Redakteurin Renate Tschager.