Der Teilnehmer war in einer Vierer-Staffel an den Start gegangen. Auf der Höhe der Alten Rossalm brach der Südtiroler Bergläufer plötzlich zusammen. Wenig später trafen weitere Teilnehmer an der Unglücksstelle ein, darunter auch ein Notarzt. Sofort wurden die Leben erhaltenden Maßnahmen eingeleitet. Wenig später waren die Rettungskräfte vor Ort, schließlich auch der Rettungshubschrauber Pelikan 2. Doch für den Sportler kam jede Hilfe zu spät.
"Wir sind natürlich tief erschüttert und fassungslos über dieses tragische Unglück. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen und Freunden des Verstorbenen, denen wir unser tief empfundenes Beileid ausdrücken", sagten die geschockten Veranstalter vom ASV Brixen Dolomiten Marathon, die die um 18 Uhr geplante Siegerehrung am Domplatz umgehend absagten.
Sportlich hatte der Brixen Dolomiten Marathon pünktlich um 7.30 Uhr bei perfekten Laufbedingungen mit dem Startschuss am Brixner Dom begonnen. Schon bald setzten sich Martin Griesser aus Mauls und Helmuth Mair (Milland) vom Rest des Feldes ab und kamen als erste beim "Talblick" vorbei. Dahinter waren ihnen Marco Menegardi (Provinz Brescia), der Österreicher Theo Lothode und Chris Walther aus dem Allgäu auf den Fersen.
In Afers, nach rund 19,2 Kilometern, kam Mair als alleiniger Führender an. Daran sollte sich bis zum Ziel auch nichts mehr ändern. Der 51-Jährige stand um kurz nach 11.20 Uhr als Sieger des 11. Brixen Dolomiten Marathon fest. Mair hatte die 42,195 Kilometer mit 2450 Höhenmetern bei seiner zehnten Teilnahme in 3:50.41 Stunden zurückgelegt. Platz zwei teilten sich nach furioser Aufholjagd Benjamin Eisendle und Martin Griesser, die das Ziel auf der Plose mit 8.45 Minuten Rückstand auf Mair zeitgleich erreichten. Rang vier ging an den Vinschger Ludwig Andres, während sich der mehrmalige Italienmeister über 100 km Menegardi mit Platz fünf begnügen musste.
Bei den Frauen feierte Julia Kessler einen Start-Ziel-Sieg. Lag die 28-jährige Meranerin in St. Andrä nach rund einem Viertel der Strecke eine halbe Minute vor Edeltraud Thaler (Lana), so waren es in Afers bereits 3.12 Minuten auf Susanne Zahlauer aus Zachenberg in Bayern, die Thaler auf diesem Streckenabschnitt überholt hatte. Im Ziel war Kesslers Vorsprung auf über 14 Minuten angewachsen, die nach 4:25.58 Stunden finishte. Platz zwei hielt Susanne Zahlauer, während Rekordsiegerin Edeltraud Thaler (fünf Erfolge in Serie von 2011 bis 2015) das Podium komplettierte. Jana Steger von der SG Eisacktal und die Slowenin Nika Colnar Hrastar nahmen im Endklassement die Positionen vier und fünf ein.
Der Brixen Dolomiten Marathon konnte auch von Zweier- und Viererstaffeln in Angriff genommen werden. Das schnellste Zweierteam waren die "D’Schuchi Buam". Simon und Hannes Schuchardt erreichten nach 4:11.36 Stunden das Ziel. Die beste Viererstaffel, „Die Seitenstecher“, setzte sich aus Aaron Messner, David Seeber, Matthias Portner und Patrick Lanziner zusammen, die die Marathondistanz in 4:05.16 Stunden bewältigte.
Neben der klassischen Marathonstrecke boten die Veranstalter auch den Dolomites UltraTrail an. Hier setzten sich mit Alexander Rabensteiner/Ivan Favretto die Top-Favoriten durch. Sie bewältigten die etwas mehr als 71 Kilometer mit rund 4000 Höhenmetern in 8:32.47 Stunden. Rabensteiner hatte 2019 auch die Premiere des Dolomites Ultra Trail an der Seite von Jimmy Pellegrini gewonnen. Matteo Pigoni/Gianluca Galeati wurden am Samstag mit 40.22 Minuten Rückstand zweite, während Marco De Salvador/Luca Ambrosini Rang drei einnahmen (9:15.38).
Den LadiniaTrail (29 km/1852 Höhenmeter D+) entschied der Gadertaler Luca Pescollderungg in 2:40.51 Stunden für sich. Der Trentiner Francesco Baldessari (2:55.28) und Toni Steiner aus Laas (2:56.42) komplettierten auf dieser Strecke, die von St. Martin in Thurn auf die Plose führte, das Podium. Bei den Frauen ging der Sieg an eine Athletin aus Tschechien: Veronika Siebeltova erreichte das Ziel nach 3:27.38 Stunden und mit zwei Minuten Vorsprung auf Christine Griessmair aus Prettau. Auf dem dritten Rang platzierte sich Priska Gasser von der SG Eisacktal.
Zum allerersten Mal wurde hingegen der Villnöss Dolomiten Run ausgetragen. Die 22 Kilometer mit 385 Höhenmetern im Auf-, aber rasanten 1070 Metern im Abstieg von St. Magdalena nach Brixen bewältigte Luca Clara (ASV Gherdeina Runners) in 1:26.30 Stunden am schnellsten. Dahinter landeten Christian Lang (St. Sigmund/1:29.07) und der Villnößer Lokalmatador Maximilian Profanter (1:36.29) auf den Ehrenrängen. Unter den teilnehmenden Athletinnen setzte sich indessen Vivien Senn aus Latzfons durch (1:52.06), die die Rittnerin Verena Lamprecht (1:57.16) und Natalie Mitterrutzner (Brixen/2:04.24) auf die Plätze verwies.
Alle Ergebnisse hier: https://www.datasport.com/live/ranking/?racenr=23613